Struktur der TLA | Geschichte der TLA | Rohrwaffen | Fla-Raketen | Raketen-Komplexe | Funkmeßstationen | Standorte | Register | Quellen

Die Truppenluftabwehr der NVA

Die Entwicklung der Truppenluftabwehr der NVA

 
1. Von den ersten Polizeieinheiten zur KVP (1945-1956)
2. Aufstellung der NVA (1956-1960)
3. TLA als neue Waffengattung (1961-1974)
4. Modernisierung mit Fla-Raketenkomplexen (1974-1989)
5. Abwicklung der TLA 1989-1991
6. Quellen

     
Auf der Flak11-Seite hatte ich vor Jahren eine kleine Chronik der Truppenluftabwehr veröffenlicht. Als die Zeitleiste der Entwicklung der TLA von Ralph Stolpe im Internet veröffentlicht wurde, habe ich diese Chronik vom Netz genommen und auf die optisch anspruchvollere und inhaltlich umfangreichere Zeittafel verlinkt. Leider ist die Website mit der Zeittafel zur Entwicklung der Truppenluftabwehr nicht mehr aktiv und keine Sicherungskopie verfügbar, so dass diese Arbeit wohl unwiederbringlich verloren erscheint. Daher habe ich auf Basis mehrerer im Auftrag der NVA entstandener Studien zur Entwicklung der TLA der NVA, und dem Buch von GenMj. Kneiphoff und Oberst Brix "Die Truppenluftabwehr der NVA" sowie einiger im Internet und im NVA_Forum noch verfügbarer Fragmente wieder eine Chronik in Tabellenform zu erstellen.
Den einzelnen Perioden habe ich kurze Zusammenfassungen wesentlicher mil. historischer Ereignisse vorangestellt, deren Bewertung aus Sicht der Betrachter sicher unterschiedlich ist.Hier ist eher die pol. Sicht der ehem. NVA dargestellt.

Von den ersten Polizeieinheiten bis zur KVP
(1945-1956)














Eigentlich hatten sich nach den Schrecken des zweiten Weltkrieges viele Deutsche geschworen, nie wieder eine Waffe in die Hand zu nehmen. Doch der beginnende kalte Krieg führte nicht nur zu einer immer stärkeren Abgrenzung der westlichen und der sowjetischen Besatzungszone, sondern auch zu einem mehr oder weniger verdeckten Aufbau deutscher Streitkräfte auf beiden Seiten. Die Truman-Doktrin forderte 1947 die Eindämmung des Sozialismus durch ein System amerikanischer Stützpunkte rings um die UdSSR

Durch die Bildung der Bi-  und später der Trizone, sowie der Währungsunion, erfolgten erste Schritte zur späteren Teilung. Die darauf durch die Sowjtunion durchgeführte Blockade der westlichen Besatzungszonen in Berlin, die die Westmächte mit der legendären Luftbrücke konterten, bildete einen erster Höhepunkt des Kalten Krieges.
1949 folgte dann die Gründung der Nato, als westliches Militärbündnis. Mit Gründung der BRD am 23.5.1949 und der DDR am 7.10.1949 wurde auch die staatliche Teilung umgesetzt.
In beiden deutschen Staaten erfolgte die Aufstellung kasernierter Polizeieinheiten. Die 50-er Jahre waren durch eine weitere Verschärfung des kalten Krieges gekennzeichnet. Koreakrieg, Eisenhowers "Roll Back Strategie", die Unruhen in der DDR am 17. Juni 1953 waren die Rahmenbedingungen mit denen mit der KVP in der DDR schrittweise der Aufbau einer "Kaderarmee" als Grundlage eigener Streitkräfte erfolgte.
 
Jahr Ereignis
1945
05/1945   Sowohl in den westlichen Besatzungszonen als auch in der SBZ entstanden erste Polizeieinheiten, die idR
auf Länderebene, zum Teil aber auch auf kommunaler Ebene organisiert waren. Diese waren in allen
Bundesländern ausschließlich mit Polizeiaufgaben betraut und unbewaffnet.
16.11.1945   Direktive des allierten Kontrollrats zur Bewaffnung für die Polizei in allen  Besatzungszonen
1946
30.06.1946   Bildung der deutschen Verwaltung des Inneren (DVdI) in der SBZ zur Leitung aller Einrichtungen zur
Gewährleistung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit (reine Polizeifunktion)
November 1946   SMAD Befehl zur Bildung der Grenzpolizei zur Unterstützung der SMAD bei der Sicherung und Kontrolle
der Demarkationslinie der SBZ.
1948
03.07.1948   Auf Befehl der SMAD erfolgte die Aufstellung von 40 Polizeibereitschaften mit jeweils 250 Mann in der SBZ.
Die Gliederungen waren auf Länderebene organisiert. es handelte sich noch um polizeitypisch ausgerüstete
Bereitschaften. Die Polizei-Bereitschaften sowie die Grenzpolizei unterstanden einer gemeinsamen
Hauptverwaltung.
1949
20.07.1949   Trennung von Grenzpolizei und Polizei-Bereitschaften. In Folge wird die HA Bereitschaften in die Verwaltung
für Schulung (VfS) umgebildet, der nun die VP Bereitschaften unterstellt sind.
08.08.1949 Durch die SMAD wird die Aufstellung von 35 Bereitschaften mit den Ausbildungsprofilen A - Infantrie,
B- Artillerie und C- Panzer veranlasst. Außerdem wurden neben den bestehenden Schulen, 4 weitere Schulen
aufgestellt. Im Vordergrund stand die Ausbildung des Personalbestandes. Dabei sollten ind den Bereitschaften v
vorrangig Unteroffiziere in den Schulen Ofiziere waffengattungsspezifisch ausgebildet werden. Das führte zu
erheblichen Umversetzungen des Personalbestandes.Später kamen noch D1 (Nachrichten-) und
D2 (Pionierbereitschaften dazu.) Trotz zentraler Unterstellung waren auch diese  Bereitschaften den jeweiligen
Ländern wie folgt zugeordnet:
Land A-VPB
(ca. 1200 Mann)
B-VPB
(ca.750
Mann)
C-VPB
(ca. 1100 Mann)
sonstige VPB Schulen
Mecklenburg       2x A-, 1xB, 1x C-Schule
Brandenburg: 4 3 1 2 D2 1x A-und 1x B-Schule
Sachsen Anhalt 5 1 1 2x D1 1x A-Schule
Sachsen 6 2 1   1x A-, 1x B-, 1x D1/2- Schule
Thüringen 7 2      
Gesamt 24 8 3 2 5x A-, 3x B-, 1x C- Schule
Darüber hinaus gab es eine Polit-, eine Technische-, eine Kfz-technische, eine Sani und eine Sportschule sowie
die höhere VP Schule. Die KVP verfügte 1950 über vier  deutsche 3,7cm Flak. Damit war eine Fla-Ausbildung
in den 10 Monate dauernden Kursen auch  in den Artillerie-Bereistschaften und Schulen nicht möglich. 
07.10.1949   Gründung der Deutschen Demokratischen Republik. Die DVdI wurde aufgelöst und deren Aufgaben dem MdI
übertragen. Dort übernimmt die Hauptabteilung Ausbildung (HVA) die Aufgaben der VfS
1950
22.11.1950 Befehl 500/50 des Chefs der HVA zur Umgliederung der VP-Bereitschaften zu gemischten Bereitschaften. In diesem Zusammenhang wurde die Anzahl der Bereitschaften auf 24 reduziert und vier Territorialverwaltungen gebildet: TV 3000-Dresden, TV 4000-Pasewalk, TV 5000-Dessau (Kochstädt) und TV 6000-Leipzig.
Die gemischten VP-Bereitschaften bestand aus drei A-Kommandos (Infantrie), einem B-Kommando (Artillerie) sowie einer selbständigen Flak- (S-5) Batterie. Die S-5 Batterien verfügten idR jedoch noch nicht über Fla-Bewaffnung. Im Zusammenhang mit der Bildung der gemischen VP Bereitschaften kam es wieder zu erheblichen Versetzungen und Verlegungen von Einheiten. Die Soll-Stärke einer VP Bereitschaft betrug 1.800 Mann.
Ebenfalls neu gegliedert wurden die VP-Schulen
1951
01.05.1951 Aufstellung der S-5 / Flakartillerieschule in Pinnow und Beginn des ersten Ausbildungslehrganges. Dieser endete am 21.12.1951. Die Ausbildung erfolgte an nicht funktionfähigen 2cm Flak 38 und 37 mm Flak 18
1952
5/1952   Verlegung der Flakschule nach Prora , Zuführung Fla MG DeScha K und 37 mm Flak M1939 (61-K)
6/1952   Zuführung von 80 Flak aus der Kriegsbeständen der Sowjetarmee (37 mm Flak M1939 und 85 mm Flak M1939) sowie FlaMG DeSchaK. Damit hätte der überwiegende Teil der gemischen VP Bereitschaften ausgerüstet werden können. Offensichtlich sind die gelieferten Waffen an der in der nächsten Reorganisationsstufe umzugliederneden Flak- Einheiten vorgesehen.
01.07.1952 Die der HVA unterstellten VP-Bereitschaften wurden in Kasernierte Volkspolizei (KVP) umbenannt und es erfolgte eine erneute Reorganisation. Jede TV sollte nun über eine mechanisierte Bereitschaft und zwei Infantriebereitschaften verfügen. Die Aufstellung entsprechend der neuen Struktur begann zunächst in der TV 4000 Pasewalk. In den Infantrie-Bereitschaften wurde jeweils eine S-5 Abteilung (37 mm Flak und Fla MG DeSchaK) und in den mech Bereitschaften mit je einem S-5 Kommando, (85 mm Flak, 37 mm Flak und DeSchaK).
Dem Innenminister unterstand u.a. die Verwaltung operativ, zu der auch die Abteilung Luftverteidigung gehörte. In der Verwaltung Bewaffnung gab es eine Abteilung Flak
17.09.1952   Einführung neuer Uniformen (Khaki)  und Dienstgrade bei der KVP. Die Uniform war stark an das sowjetische Vorbild angelehnt. Statt der Polizeidienstgrade wurden nun die typischen militärischen Dienstgrade verwendet.
21.10.1952 Verlegung der Fak-Ausbildung nach Oranienburg
12/1952   Ende 1952 war die neue Struktur nur im Bereich der TV 4000 (Pasewalk) in Umsetzung. Dort gab es zu diesem Zeitpunkt folgende Flak-TT und Einheiten bei der KVP:
- S5 Kdo Pasewalk II (Kdr. Hptm. Karl Bahr) direkt der TV 4000 unterstellt
- S5 Abteilung Torgelow V (Kdr. Oltn. Horst Garz) zu A-VPB Prenzlau
- S5 Abteilung Stern Buchholz II (Kdr: Hptm. Erich Schlitter) zu A-VPB Schwerin
- S5 Kommando Altwarp I (Kdr: Mj. Hellmut Börner) zu mech VPB Eggesin
Darüber hinaus existiert die Flak Schule in Prora.
Im Süden der DDR gab es in den TV 3000 (Dresden), TV 5000 (Kochstädt) und TV 6000 (Leipzig) weiterhin nur gemischte VPB mit heweils einer Flak-Batterie, die unterschiedlich bewaffnet waren. Die Flakbatterien von Bereitschaften, die später für S-5 Kommandos vorgesehen waren erhielten dabei zum Teil bereits 85 mm und 37 mm Flak.
1953
10.04.1953   In der HVA begann die Aufstellung von Lehrregimentern, um durch intensivere Schulung des Personals die Bereitschaften schneller auffüllen zu können. In diesem Zusammenhang wurde u.a. in Potsdam das Flak-Lehrregiment aufgestellt.
06/1953   Bis Mitte 1953 waren im Süden der DDR die ersten S-5 Kommandos aufgestellt. Das waren:
TV 3000 (Dresden): S-5 Kommando Zittau,
TV 5000 (Dessau): S-5 Kommando Kirchmöser
TV 6000 (Leipzig): S-5 Kommando Gotha
01.08.1953   Im Ergebnis des 17. Juni 1953 wurden die Pläne zum Ausbau der KVP deutlich reduziert. in dieser Reorganisationsphase  wurden die vier Territorialverwaltungen 3000 Dresden, 5000 Dessau/Kochstädt, 6000 Leipzig, und 4000 Pasewalk zu den zwei Territorialverwaltungen Nord (TV 12) und Süd (TV 24) umstrukturiert. Je TV sollte es zwei Infantrie- und eine mechanisierte Bereitschaft geben. Neben den S-5 Kommandos und Abteilungen im Bestand der Bereitschaften gab es je TV ein S-5 Kommando. Direkt dem Hauptstab der KVP wurde eine mech Bereitschaft in Potsdam mit mit dem dazugehörigen S-5 Kommando unterstellt. Somit befanden sich 1953 bei der KVP 5 Flakregimenter (Kommandos) und vier Flakabteilungen im Aufbau. Die Kommandos waren mit 85 mm und 37 mm Flak bewaffnet, die Abteilungen mit 37 mm Flak und DeSchaK
Im Zuge dieser Reorganisation kam es erneut zu einer Reihe von Verlegungen und Neuunterstellungen. So wurde das S-5 Kommando Gotha (TV 6000) zur S-5 Abteilung in der VPB Erfurt und aus dem S-5 Kommando der TV 5000 Kirchmöser entstanden das S-5 Kommando in Leipzig (TV Süd) und die S-5 Abteilung in Halle (VPB Halle). Hinsichtlich der Verlegung von Fla- Einheiten gibt es dabei sehr widersprüchliche Angaben. Während laut Chronik des FRR-11 die S-5 Abteilung in Halle aus den S-5 Abteilungen Kirchmöser und Altwarp entstanden sein soll, gibt es Befehle, nachdenen die S-5 Abteilung in Halle durch Verlegung der S-5 Einheit aus Zittau erfolgen sollte. Ebenso sollte das S-5 Kommando in Leipzig durch Verlegung des S-5 Kommandos aus Gotha entstehen. Die Umsetzung dieses Befehls erscheint jedoch fraglich, denn auch die S-5 Abteilung in Erfurt soll aus dem S-5 Kommando aus Gotha entstanden sein. Zumindest verfügte diese Abteilung über 85 mm Flak, die eigentlich für S-5 Kommandos vorgesehen waren. 
07 bis 08/1953   Im Sommer 1953 führte die Flak-Schule in Altenwarp ihr erstes Flakschießen auf Luft und Erdziele durch. Die Zieldarstellung erfolgte durch die GSSD.
1954
08/1954   In einem Bericht über die Ausbildungsperiode Sommer in Der TV Nord wurde der Ausbildungsstand der Flak-Einheiten sehr kritisch beurteilt. Diese könnten bei einfacher Luft - und Erdlage handeln, jedoch noch keine Luftabwehr der zu deckenden Truppen sicherstellen. Auch in der im November durchgeführten speziellen Kontrolle wurden erhebliche Lücken bei der Organisation des Flugmeldedienstes und der Luftabwehr festgestellt.
1955
27.09.1955   Erste Großübung der KVP in Nochten. Dabei wurden die beteiligten KVP- Einheiten als grundsätzlich kampfbereit eingeschätzt. Zu den Kritikpunkten gehört u.a. die unzureichende Organsiation der Luftabwehr durch die beteiligten KVP-Einheiten.
Ende 1955 Die Aufstellung der S-5 Kommandos und Abteilungen war abgeschlossen, allerdings verfügten diese Gliederungen nur einen verminderten Personalbestand und zum Teil nicht über die vollständige Bewaffnung. Die S-5 Kommandos und Abteilungen waren daher noch nicht mit Flak-Regimentern vergleichbar, sondern bildeten daher den Kern der zukünftig aufzustellenden Regimenter.
S-5-Gliederung Unterstellung Kommandeur (S-5) Basis für
Kdo Pasewalk II TV Nord Hptm. Schellenberger FR-5
Kdo Altwarp Mech. VPB Eggesin Hptm. Bau FR-9
Abt Prora A-VPB Schwerin Oltn. Lietz FR-8
Abt Torgelow V A-VPB Prenzlau Hptm.Garz FR-6
Kdo Leipzig TV Süd OSl. Kahle FR-3
Kdo Zittau Mech VPB Dresden Hptm. Engel FR-7
Abt Gotha II A-VPB Erfurt Mj. Möller FR-4
Abt Halle A-VPB Halle Hptm. Weber FR-11
Kdo Potsdam IV Mech VPB Potsdam Hptm. Teichmann FR-1
Lehr-Kdo Eggersdorf Hauptstab KVP Mj. Brätigam LSK/LV

Hauptwaffnung (Soll):
S-5 Kdo der TV (Pasewalk und Leipzig)
2 x FBttr 85 mm 2 x FBttr 37 mm mit je 6 Geschützen pro Bttr.
S-5 Kdo der mech VPB (Altwarp, Zittau, Potsdam)
4x FBttr 37 mm mit je 6 Geschützen und 1x FlaMG Kompanie DeSchaK mit 12 Fla MG
S-5 Abteilungen der A-VPB (Prora, Torgelow, Halle, Erfurt)
2x FBttr 37 mm mit je 6 Geschützen und 1x FlaMG Kompanie DeSchaK mit 12 Fla MG

Die tatsächliche Bewaffnung wich jedoch häufig vom Soll ab. So gab es in der NVA 1955 39x 85 mm Flak ggenüber dem aus den angegebenen Zahlen resultierenden Soll von 24 Flak (4 Batterien a 6 Flak in den beiden TV). Zumindest die S5 Abteilung in Erfurt verfügte ebenfalls über die 85 mm Flak.

Aufstellung der NVA
(1956-1960)










1956 wurde in der BRD die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Nach jahrelangen Verletzungen des sowjetischen Luftraums durch amerikanischer Aufklärungsflugzeuge wurde dem am 1.5. 1960 mit Abschuß einer U-2 über Swerdlowsk ein Ende gesetzt.
Im Januar 1956 wurde auf einer Tagung des Politisch Beratenden Ausschusses des Warschauer Vertrages beschlossen, die bewaffneten Kontingenten der DDR unter das Vereinigte Oberkommando einzugliedern. Mit der Aufstellung der NVA erfolgte die Aufstellung der Flak-Einheiten, und Truppenteile auf Basis der mil. Gliederungen der KVP. Der Übergang der Angehörigen der KVP zur NVA war freiwillig und erfolgte durch den überwiegenden Teil des Personalbestandes ging mit in die NVA. Die ersten Jahre waren vom Aufbau der Truppenteile und der Zuführung der strukturmäßigen Bewaffnung gekennzeichnet. Zum Teil war die sog. Ersatzbewaffnung noch bis 1962 im Einsatz. Die Flak-Einheiten der KVP wurden zum überwiegenden Teil in die Landstreitkräfte überführt. Dagegen bildete die S-5 Abteilung in Frankenberg den Kern der späteren Flak-Regimenter der LSK/LV.

Jahr Ereignis
1956
18.01.1956   Beschluß der Volkskammer der DDR zur Aufstellung der NVA und zur Bildung des Ministeriums für
Nationale Verteidigung (MfNV). Einen Tag später wird GO W. Stoph zum Vereidigungsminister berufen
02/1956   Befehl 1/56 des MfNV zum Aufbau der NVA , Befehl 3/1956 des MfNV zur Strukturierung, Formierung und
Diszlozierung der NVA Im MfNV gibt es eine Abteilung Flakartillerie, die dem Chef Artillerie untersteht
01.03.1956   Aufstellung der NVA

Die Truppenluftabwehr existierte noch nicht als selbständige Waffengattung. Die Flak wird als eine Spezial-
richtung der Artillerie angesehen und durch den Chef bzw. Leiter Artillerie geführt. Die Führung erfolgte:

  •  im MB durch den Leiter Flak beim Chef Artillerie

  • in der Division durch den Oberoffizier Flak beim Chef Artillerie und

  • im Regiment durch den Oberoffizier Flak beim Leiter Artillerie.

Die Luftaufklärung erfolgte durch ein System von visuellen Luftbeobachtungsposten. Insgesamt verfügte
die Truppenluftabwehr der NVA über 4 Aufklärungsstationen P-8

In der Mehrzahl stand in den Truppenteilen und Einheiten nicht die strukturmäßige Bewaffnung zur Verfügung,
sondern wurde sogenannte Ersatzbewaffnung genutzt. Jedoch begann mit Beginn der Zuführung der 14,5 mm
Fla MG ZPU-2 und ZPU-4 die Ausrüstung mit der strukturmäßigen Bewaffnung.

TT/Einheit

Soll

Ist

Fla-MG Züge der MSB

2x Fla-MG 14,5 mm Zwilling ZU-2

2x 12,7 mm Fla-MG DschaK

Fla-MG Batterien der MSR

4x Fla-MG14,5 mm Vierling ZU-4

4x 12,7 mm Fla-MG DschaK

Fla-SFLBttr der MSR*

4x ZSU-57-2

4x 37 mmFlak M1939

Fla-SFLBttr der PR und im FR

6x ZSU-57-2

6x 37 mmFlak M1939

Flak Bttr / FR der MSD/PD

6x 57 mm Flak S-60,    1x GRS-9;1x KdoG.-5

6x 37 mmFlak M1939

Flak Bttr / FR des MB (Armee)

6x100 mm Flak KS-19
1x GRS-9;
1x KdoG.-6/19

6x 85 mm Flak KS-12
1x GRS-4;
1x KdoG.-3

Nur in den Flak-Regimentern der MB gab es damals FM-Feuerleitgeräte. Die 85 mm Feuerbatterien waren
mit der GRS-4 ausgerüstet. (ohne Kennungsgerät) Statt der vorgesehenen Kommandogeräte wurde das
Kommandogerät 3 genutzt.

Die Flakschießen fanden auf den sowjetischen Schießplätzen Altengrabow und Rerik statt.

Die Ausbildung der Offiziere erfolgte an der Flakschule der LSK.  Die Ausbildung der Uffz erfolgte in den
Regimentschulen der Flakregimenter.
Regimentschulen gab es sowohl in den FR des MB,  als auch in den FR
der Divisionen.

09.03.1956   Beginn des Lehrgang zur Ausbildung von Funkmeßoffizieren, ausgebildet wurde an  P-8 und GRS-4 (SON-4)
30.04.1956   Abschluß der Aufstellung der 1. mech. Division (später MSD) mit dem FR-1
4-7/1956   Aufstellung der 4. und 8. ID (später MSD) mit dem FR-4 und FR-8
8-12/1956   Aufstellung der 7. PD und 11. MSD mit dem FR-7 und FR-11
10.11.1956   Auf Grundlage des Befehls 94/56 des MfNV Beginn mit Aufbau der Funkmessschule in Potsdam Geltow
So/1956 Unterstellung des des Flak-Lehrkommando's und der Flakschule werden dem Chef LV..
10.12.1956   Mit Inkraftreten des Stellenplans 02/125 des MfNV galten folgende Soll-Strukturen:

Flakregiment des MB (Soll)

Flakregiment in der PD/MSD (Soll)

Struktur der Luftabwehr im MSR (Soll)
Im Gegensatz zum MSR verfügte das Panzerregiment nur über eine Fla-Sfl Batterie
1957
1957
 

Beginn der Einführung der FM-Aufklärungsstationen P-10 bei den Aufklärungszügen der FR. Diese Station
bildete die Grundlage der Zielzuweisung in den Flakregmentern, verfügte über Stärschutzeinrichtung und war
gut zur Ortung von Zielen
in mittleren und großen Höhen geignet. Schwachpunkt war die geringe Aufklärungs-
entfernung für tieffliegende Ziele

Beginn der Einführung der ZSU-57-2 in den Fla-Sfl Batterien und der Flak- S-60 in den Flak-Bttr'n. Mit
der Fla-SFL ZSU 57-2 erhielten Einheiten ein hochmobiles System mit erheblicher Feuerkraft, dass jedoch nur
bei Sicht eingesetzt werden konnte. Dagegen verfügte die Flak-Batterie S-60 ncht nur eine erhebliche Feuerkraft,
sondern war auch über eine Funkmeßfeuerleitgerät GRS-9, dass  zusammen mit dem Kommandgerät 5 bzw.
6-60 arbeitete. Es war eines der langelebigsten Waffensystem der TLA der NVA

Ablösung KdoG.-3 durch KdoG.-6/12, Ablösung der GRS-4 durch GRS-9 in den Flak-Regimentern des MB.
Dies stellte zunächst eine Zwischenlösung dar, da diese FR mit der 100 mm Flak KS-19 ausgerüstet werden
sollten.

01.05.1957   Erstmalige Vorstellung des 14,5 mm Fla MGs ZPU-4 auf der Parade
31.05.1957   Umbenennung der Verwaltungen der MB in Kommando der MB
1958
03.10.1958   Befehl des MfNV zur Aufstellung von fünf Fla-Raketenregimentern bei den LSK/LV und Auflösung der im Aufbau befindlichen 2. Flakdivision (Frankenberg)
1958   Beginn der Einführung der 100 mm Flak KS-19, KdoG.-6/19 und GRS-9A. Bereits vorhandene GRS-9 wurden weiter genutz, die Kdo Geräte 6-12 zu KdoG.-6-19 umgerüstet. (veränderte Formeln zur Berechnung der Vorhalte aufgrund anderer ballistischer Werte)
1958   Rückkehr der ersten 3 Offiziere der Flakartillerie von einer MAK in der UdSSR, bis 1960 wurden weitere 15 Flak-Offiziere an die MAK delegiert
01.01.1958 Auflösung der Regimentschulen. Die Ausbildung der Unteroffiziere erfolgte bis zur Aufstellung von zwei Unteroffiziersausbildungsregimenter der MB in den FBttr.-n der FR
15.08.1958   Beginn des Aufbaus des Flakschießplatzes Zingst. Lt. Stellenplan hatte der10 Offiziere, 23 Unteroffiziere und 49 Soldaten. Es wurde ein Kontrollpaar mit 2 x GRS-4 zur Auswertung des Schießens im Spiegelverfahren eingerichtet und eine P-10 zur Luftraumüberwachung installiert. Der weitere Ausbau des chießplatzes wurde kontinuierlich vorangetrieben mit:
- Bau von Unterkunftsgebäuden für die schießenden Einheiten,
- Bau eines Küchengebäudes
- Bau eines zweiten Gefechtsstandes auf dem Ostteil des Platzes
-Errichtung einer Panzerschußbahn, des Infantrieschieplatzes sowie eines Platzes zum Schießen auf
  Überwasserziele
11/1958   Die Offziersschulen der NVA erhielten den Status von Fachschulen
12/1958   Das FR-4 und das FR-11 werden in das DHS der LSK/LV einbezogen. Der Sinn dieser Maßnahme ist umstritten, denn beide Regimenter sind zum Teil noch mit Ersatzbewaffnung ausgerüstet.
12/1958   Verlegung des FR-8 von Prora nach Rostock
12/1958   Auflösung der 6. MSD und somit auch des FR-6 in Prenzlau. Mit der vorhandenen Bewaffnung un dem Personalbestand wurden die FR-8 und FR-9 aufgefüllt.
1959
05.01.1959   Gründung der Militärakademie der NVA in Dresden
02/1959   Aufstellung der Zieldarstellungsstaffel in Cottbus. Diese Staffel stellte die Zieldarstellung für Flakschießen sicher. Zum Einsatz kamen zunächst An-2 zum Abwurf von Stukascheiben und IL-28 zum Luftsackschießen.
10/1959   Beginn der Aufstellung des ersten FRR der Luftverteidigung (FRR-16) Dazu werden auch eine Reihe von Offizieren der Fla-Truppen in den Landstreitkräften zuversetzt.
    Mit Aufstellung eines 3. MSR je MSD erhöhte sich auch die Anzahl der Feuermittel der Truppenluftabwehr
    Erstes Flak-Gefechtsschießen der NVA in Zingst
12/1959   Einführung des Chinesischen Prinzips in der NVA. Demnach sollten Offiziere jährlich 4 Wochen als einfacher Soldat dienen. Dieses Prinzip wurde 1961 wieder abgeschafft.
1960
01.01.1960   Auf Grundlage des Befehls 65/59 des MfNV wurde mit der Aufstellung der FuTK-3 und der FuTK-5 begon-nen. Jede FuTK verfügte über 2 FuTP mit je einer P-10 und einer P-15. 1965 wurde die Ausrüstung durch den Höhenfinder PRW-10 ergänzt. Ausserdem erhielt jede FuTK einen 3. FuTP, dessen Personalbestand zunächst jedoch kadriert war. Damit wird das veraltete System der Luftbeobachtungsposten abgeschafft und durch ein System der funktechnischen Aufklärung und der Benachrichtigung geschaffen. Aufgrund des geringen Bestandes kann aber noch kein geschlossenes Funkmeßfeld im Bereich der Armee geschaffen werden.
11.08.1960   Auf Grundlage der AO 38/60 des Chefs des Hauptstabes wurde mit Wirkung vom 1.1.1961 die Flakartillerie  aus der Waffengattung Artillerie herausgelöst.
Sommer
1960
  Alle FR der NVA führen das Gefechtsschießen auf dem Flakaerillerieschießplatz (FAS) in Zingst durch, Durchführung und Organisation der Schießen erfolgt durch den FAS
1960
  Inkraftsetzung der DV 32/5 Feuerleitungsvorschrift der Truppenflakartillerie
    Beginn der Einführung der FM-Aufklärungsstationen P-15 in die Aufklärungszüge der FR. Diese FuMSt war deutlich besser als die P-10 zur Ortung tieffliegender Ziele geeignet. Ende 1960 verfügt jedes FR der TLA über eine P10 oder P-15.
    An der 1959 gegründeten MAK "Friedrich Engels" in Dresden wurde mit der Ausbildung der  ersten Flak-Offizierebegonnen
    Mit der Einführung neuer Technik hatten sich die Gefechtswerte der Truppenluftabwehr deutlich erhöht:
   
  • Durch die TLA des MSR war die schwerpunktmäßige Deckung der wichtigsten Objekte bei Luftangriffen durch eine Fla-SFL Batterie, eine Fla MG- Batterie und 3 Fla MG Züge bei Tage und optischer Sicht möglich. Mit der Zuführung der strukturmäßigen Bewaffnung konnte gegenüber der Ersatzbewaffnung der Gefechtswert von 0,141 auf 0,436 erhöht werden. Es war die gleichzeitige bekämfung von bis zu 5 Luftzielen möglich.
  • Die TLA des PR verfügte nur über die Fla-SFL Batterie und konnte daher nur ein Ziel gleichzeitig bekämpfen - und das nur am Tage und bei opticher Sicht. Durch die hohe Feuerkraft und Beweglichkeit erhöhte sch der Gefechtswert zwar von 0,055 auf  0,15, aber die Bttr. war nur in der Lage, ein Deckungsobjekt zu schützen.
  • Das FR in der MSD/PD konnte die Deckung eines Teils der Hauptgruppierung des Verbandes gewährleisten. 50% der Mittel waren unter allen Witterungsbedingungen einsetzbar. Gleichzeitig konnten 4 Luftziele bekämpft werden. Der Gefechtswert stieg von 0,22 auf 0,53.
  • Das FR des MB war das einzige Mittel der TLA in der Armee. und konnte gleichzeitig 6 Ziele unter allen meterologischen Bedingungen bekämpfen. Mit zuführung der neuen Technik stieg der Gefechtswert ´von 0,3 auf 0,47, wurd jedoch als zu niedrig angesehen. 


Entwicklung der TLA als eigene Waffengattung
(1961-19
74

Die Einführung von Fla-Raketen bei der Luftverteidigung des Landes hatte auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Luftabwehr bei den Landstreitkräften. Ähnlich wie einige Jahre zuvor bei der Sowjetarmee wurde die TLA zur eigenständigen Waffengattung. Zugleich gab es erhebliche organisatorische Veränderungen - Die Flak-Regimenter wurden in Flakabteilungen umstrukturiert und die Regiments-Fla-Einheiten reduziert. In den neuen FRR der LV hatte man einen erheblichen Kaderbedarf, der auch auf Kosten der TLA befriedigt wurde. Zugleich glaubte man, dass die fehlenden Batterien, durch die Verbesserung der Funkmeßausrüstung in den TT und Einheiten kompensiert werden könnte.
Im Luftkrieg über Vietnam spielten Fla-Raketen eine entscheidende Rolle. Schnell wurden in den USA technische Gegenmaßnahmen (Funkmeßstörungen und Antifunkmeßraketen) sowie neue Verfahren zur Unterdrückung der Luftabwehr entwickelt. Zu Beginn des sogenannten "6-Tage Krieges" 1967 konnte durch einen Überraschungsangriff der israelischen Luftwaffe die Luftverteidigung von Jordanien, Ägypten und Syrien fast komplett ausgeschaltet werden. Das führte zu einem Umdenken bzgl. des Flak-Schutzes der Flugplätze, Schutzbauten für Flugzeuge und der Rolle der Truppenluftabwehr auch in der Führung der NVA. 1973 beim Yom Kippur Krieg spielte dagegen die bodengestützte Luftabwehr eine entscheidende Rolle und fügte der israelischen Luftwaffe erhebliche Verluste zu. Dabei bewährten sich vor allem die ZSU-23-4, die Shilka, das Ein-Mann Fla-Raketensystem "Strela 2" und der FRK 2K12.
1968 beendete der Warschauer Vertrag mit dem mil. Einmarsch in der CSSR den Prager Frühlig und demonstrierte, dass er keine Veränderung an der Trennungslinie zur NATO dulden würde. Jahre Später zeichnete sich mit Unterzeichnung des Grundlagenvertrages zwischen BRD und DDR (1972), der Mitgliedschaft drt BRD und der DDR in der UNO (1973), dem Beginn der Wiener Verhandlungen (1973) und dem Ende des Vietnam-Krieges (1973) ein bginnender Entspannungsprozess ab.

Jahr   Ereignis
1961
01.01.1961   Auf Grundlage der AO 38/60 des Stv MfNV und CLaSK wurde die Truppenluftabwehr selbständige Waffengattung. Im MfNV wurde eine Abteilung (später Verwaltung) Truppenluftabwehr gebildet, zu der die Unterabteilungen Operativ und Ausbildung gehörten. In den MB und den Divisionen wurde die Führung der Truppenluftabwehr jeweils durch einen Chef TLA sichergestellt.
17.02.1961   Befehl  9/1961 des Chefs des MB V und Befehl 3/61 des Chefs des MB III über "Maßnahmen zur Einführung des Diensthabenden Systems". Die durch die Auflösung der FR der LV entstandene zeitweilige Lücke wurde mit der Einführung des DHS für die Einheiten der Truppenluftabwehr kompensiert. Mit dem vollständigen Ausbau des DHS der LV 1964 wurde das DHS der TLA wieder aufgelöst. In das DHS waren die Führungsstellen der TLA im MB sowie in den MSD/PD sowie die Gfechtsstände der Flakregimenter, die FuTP sowie Flak und Fla SFL Batterien einbezogen. Während die diensthabenden Besatzungen der Führungstsellen 24 h Dienst verrichteten und täglich 20:00 Uhr MOZ wechselten, verbieben die Flak und Fa SFL Batterien 3 Wochen im DHS.
06.11.1961   Befehl 58/61 des MfNV zur Umstrukturierung der FR der MSD/PD in Flakabteilungen. Hintergrund war der Personalbedarf für die in Aufstellung befindlichen Fla-Raketenregimenter der Luftverteidigung und die Annahme,
dass mit den neuen FRR die Verringerung der Truppenluftabwehr kompensiert werden könne. Die FR der PR/MSD wurden durch Kürzung um eine Fla-Sfl-Batterie (Soll-Struktur) zur Flak-Abteilung. Die Fla-Sfl Batterie der MSR wurden gestrichen, statt dessen erhielt die Fla-MG Bttr.einen dritten Feuerzug. Die Fla-Züge der MSB wurden gestrichen. Da die MSR/PR nur noch über eine Fla-Bttr. verfügten, wurde auch die Stelle des OO Flak gestrichen. Die freiwerdenden Berufssoldaten wechselten idR in die neu aufzustellenden FRR, aber zum Teil auch in neu aufgestellte FuTP.
01.12.1961   Lt. neuem Stellenplan erhielten die FuTK jeweils einen FM-Höhenfinder. Zugeführt wurde zunächst der
PRW-10
13.08.1961   Sicherung der Grenze der DDR, Dazu werden alle TT der NVA in die erhähte Gefechtsbereitschaft versetzt. Es erfolgte die Einbeziehung mehrer Fla-Sfl-Batterien (wahrscheinlich FR-1) in der 2. Staffel der Grenzsicherung.   
1962
1962 AO 11/62 des MfNV zur Einführung einer einheitlichen Flugmeldekarte. Diese bildet die Grundlage der einheitlichen Darstellung der Luftlage in allen Führungsstellen der TLA und der Luftverteidigungen im Warschauer Vertrag und diente der Sicherstellung eine koordinierten Zusammenwirkens zwischen den Kräften der TLA, den Jagdfliegerkräften und den Kräften der Liftverteidigung.
Befehl 121/62 des MfNV zur Unterstellung des FAS Zingst dem Ltr.TLA beim Stv.M./Chef Ausbildung (vorher MB-V). Damit konnte die Sicherstellung der Zieldarstellung und die kontinuierliche Nutzung des Platzes durch andere bewaffnete Kräfte der DDR soie die Nachrichtenverbindungen zweckmäßigergelöst werden.
24.01.1962   Beschluß de Wehrpflichtgesetzes durch die Volkskammer. Die Wehrdienstzeit wurde auf 18 Monate festgelegt und war damit nur noch halb so lang, wie die Dienstzeit der bisherigen Freiwilligen. Dadurch mussten neue Ausbildungsmethodiken entwickelt werden, damit die komplizierter werdende Technik schneller beherrscht wurde
23.08.1962   Höhepunkt der Kuba Krise, an diesem Tag wurde für die NVA, wie für alle Armeen des Warschauer Vertrages, die erhöhte Gefechtsbereitschaft ausgelöst, die bis um 21.11.1962 aufrecht erhalten wurde.
1963
1963

Befehl 14/63 MfNV - die CTLA der PD/MSD erhielten jeweils einen Führungszug, ausgerüstet mit Kfz und Nachrichtenmitteln. Im Weiteren begann die Ausrüstung der Führungzüge der MSD/PD, der FA und der FuTP mit beweglichen Führungsstellen dem Feuerleitwagen 59 (FLW-59) auf LO 1800, der durch die TLA selbst konstruiert worden war

    Die Fla-Sfl Batterien ZSU-57 erhielten eine BBS auf Basis des SpW 50PK. Die BBS waren mit Funkgeräten, Luftlagekarte, opt E-Messer (1m Basis) und dem Flakfernrohr TSK ausgerüstet. Diese  BBS wurde in den Einheiten in Eigenleistung auf Basis des SPW 50PK aufgebaut.
    Rückkehr der vorerst beiden letzten Offizier der TLA von der MAK in der UdSSR. Es wurde begonnen Offiziere zum Besuch höherer Akademischer Kurse (HAK) in die UdSSR zu schicken um den Bildungsvorlauf für die Einführung neuer Technik sicherszustellen
    7 Offiziere der TLA schlossen erfolgreich die MAK in Dresde na. Bis 1965 wurden dort 25 Offiziere der TLA ausgebildet.
01.05.1963   Der euer STAN beinhaltete u.a. Stellenplanänderungen für die Flakregimenter der Militärbezirke. Dadurch wurden je FR des MB 5 Offiziere, 4 Uffz und 16 Soldaten frei, die zu den LSK/LV versetzt werden. Der Führungzug wurde zur Führungsgruppe umgebildet.
17.06.1963   Befehl 45/63 MfNV zur Umgliederung und Aufstellung von Offiziersschulen. Entsprechend den Teilstreitkräften gab nur noch die Offiziersschulen der LaSK in Löbau, die der LSK/LV in Kamenz und die der VM in Stralsund. Der Befehl legte u.a. fest, das die Ausbildung von Offizieren der TLA an der Offiziersschule der LSK/LV -Sektion 9 - Truppenluftabwehr erfolgt.
06.09.1963   Beginn des Manövers Quartett (bis 14.09.1963), an dem neben NVA auch Truppen der UdSSR, Polens und der CSSR teilnahmen.
01.12.1963   Die Fla-Sfl Batterie der MSR (4x Fla Sfl ZSU 57-2) wurden gestrichen, statt dessen erhielt die Fla-MG Bttr.einen dritten Feuerzug (Bestand jetzt 6 statt 4 ZPU-4). Die Fla-Züge (jeweils 2x ZPU-2) der MSB wurden gestrichen. Darüber hinaus wurden die Fla SFL in den SFL-Batterien der PR von 6 auf 4 gekürzt.
1964
01.12.1964   Beginn der Umrüstung der Fla-MG Bttr 14,5mm ZU-4 zur Flak-Bttr mit 6x 23 mm Zwilling ZU-23-2
Damit wird der Gefechtswert deser Batterien beim Bekämpfen tieffliegender Ziele erhöht. Allerdings sind auch hier nur Ziele bei optischer Sicht bekämpfbar.
1964   Mit Ausbau der Eisenbahnlinie Bart-Bresewitz konnte die Anmarschstrecker, der zum FAP Zingst verlegenden Truppen deutlich verkürzt werden. Zuvor musste in Velgast oder Barth entladen und ein gräßerer Landmarsch bis Zingst durchgeführt werde.
1965
1965   Einführung des Kdo.G. E-2-BD aus ungarischer Produktion in den FR des MB-III (FR-4,FR-7 und FR-11). Alle noch nicht verschlissenen KdoG.-6/60 wurden an den MB-V abgegeben. Zudem wurden noch vorhandene KdoG. 5  komplett ausgemustert. Da man nicht auf die Möglichkeit einer mit dem Kommandgerät gekoppelten optischen Zielerfassung und Begleitung verzichten möchte, werden die Batterien mit E-2BD zusätzlich mit einem E_Messer DJa ausgerüstet.
    Im FR-3 wurden 2 Flak-Batterien von der 100 Flak KS-19 auf die 57 mm Flak S-60 umgerüstet. Hintergrund bildeten Mobilmachungsfragen.
    Beginn der Einführung des Tatra 813 als Zugmittel für die 100 mm Flak im FR-3 und im FR-5. Die Fla MG 14,5 mm ZPU-4 in den FR der MB wurden gestrichen.
    Beginn der Ausrüstung der FuTK mit dem Funkmesshöhenmesser PRW-10. Damit wird eine exakte Bestimmung der Zielhöhe möglich, stellte aber kene Erweiterung des Funmeßfeldes dar.
    Durch die Reduzierung der Kräfte der TLA seit 1961 waren die Kräfte und Mittel der TLA nur noch in der Lage ca. 20% der der Deckungsobjekte zu schützen. Die Flakabteilungen konnte nur noch eine Gruppierung zur Deckung kleinerer Gruppierungen bilden. Diese Entwicklung stand im Widerspruch zu der wachsenden Anzahl von Deckungsobjekten und dem wachsenden Gefechtswert der rtaktischen Luftwaffe der NATO in Zentraleuropa.
05.07.1965   Erarbeitung eines Plans zur Einführung der Fla SfL ZSU-23-4 "Schilka" in der Abteilung TLA im MfNV
01.12.1965   Lt. Stellenplan solten die MSR/PR mit je einer Fla Sfl -Bttr.mit sechs Fla-Sfl ZSU-23-4 "Shilka" ausgerüstet werden. Die Einführung begann jedoch erst 1969 mit jeweils 4 Fla Sfl je Bttr.
16.10.1965   Beginn Manöver Oktobersturm an dem neben Truppen der NVA auch Truppen der UdSSR, Polens und der CSSR teilnahmen.
11/1965   Übergang zur Ausbildung im Drittelsystem (wurde später wieder rückgängig gemacht)
01.12.1965   Stellenplanänderung bzgl. der FuTK. Diese erhielten einen dritten FuTP. Dadurch ist es möglich, die orderung nach einem geschlossenen Funkmeßfeld im Bereich des MB zu erfüllen. Allerdings war der 3. FuTP idR kadriert.
01.12.1965   Weiterer Aufbau des FAS Zingst, Erhöhung des Personalbestandes auf 14 Offz, 30 Uffz. und 51 Soldaten.
1966
1966   Gründung der Hochschule für Truppenluftabwehr in Kiew, in der in Folge auch eine Reihe von Offizieren der
TLA ausgebildet wurden. Ab 1966 studierten wieder Offiziere der TLA an MAK
   

Ausbau des FAS Zingst mit Kommandantur, Truppenlager und Schießplatzgelände. Dazu erhielt der
Schießplatz u.a. Funkstationen R-818 und R824, Funkfeuer PAR -8 und Mittel zur Fliegerleitung
sowie eine P-12, Funkmessstationen GRS-4 mit Funkmesskontrollgerät AKS-4, Spiegelbildgeräten POS-1

27.02.1966   Die Kaserne des FR-5 in Prenzlau erhielt den Namen "Otto Grothewohl"
1967
1967   Befehl 73/67 des MfNV über die Aufstellung von Flakbatterien im Bereich der LSK/LV. Die aufzustellenden
Flakbatterien sollten die unmittelbare Deckung der Flugplätze übernehmen. Dazu hatte die TLA je MB
4 Bttr.-Chefs und 4 Zugführer zu stellen. Darüber hinaus wurden durch die TT der TLA die Stellungen an den
Flugplätzen ausgebaut.
   

Aufstellung von Fla-Batterien der Kampfgruppen. Diese werden zunächst mit 37mm Flak und den Fla-MG 14,5 mm sowie 12,7 mm ausgerüstet. Ab 1971 erfolgt die Umrüstung auf die 23 mm Zwillings-Flak
ZU23-2

Einführung der Einheitsstruktur der Armeen des Warschauer Vertrages bei der NVA

Einführung der Führungsstelle für FuTP auf LO 1800

Einführung der Fü-Stelle CTLA-64 (G-5 Basis) für die CTLA der MB

Beginn der Umrüstung der FuTK und der Flakregimenter des MB von RBS-10 auf RBS-12

1968
27.03.1968   Erstmaliges Begehen der Woche der Waffenbrüderschaft (23.2.-1.3.) mit einer zentralen Maßnahme am
Standort Weißenfels (MSR-18, FA-11)
01.05.1968   Entsprechend dem Befehl 88/67 des MfNV wurden die Führungszüge der CTLA der MSD/PD zu Führungs-
batterien mit 2x P-15 umstrukturiert
20.05.1968 Teilnahme an der gemeinsamen LV/TLA - Übung der GSSD
27.06.1968   Sitzung des Nationalen Verteidigungsrates, auf der u.a. eine Konzeption der NVA bis 1980 vorgestellt wurde.
Darin ist u.a. eine massive Verstärkung der Fla-Mittel und die Einführung von 24 Fla-Raketenkomplexen
 vorgesehen. (2 FRR 2K11 und 3 FRR 2K12)

Grafik: Darstellung aus der Vorlage zur Tagung des Nationalen Verteidigungsrates am 27.6.1968
19.07.1968 Teilnahme an der LV-Übung "Reflex"
09/1968   Befehl 61/68 des MfNV über die "Aufstellung der Fachrichtung Truppenluftabwehr an der Offiziershochschule
der Landstreitkräfte Ernst Thälmann"
Lehrgang zur Fla SfL 23-4 in Kiew. 16 Offiziere der TLA nahmen daran teil
   

Einführung der BBS-66 auf LO 1800 als BBS für die 57 mm und 100 mm- Flakbatterien

Im MB V Beginn der Ausrüstung der Flakabteilungen mit dem Funkmeßfeuerleitgerät RPK-1, diese ersetzten die
GSR-9 und das Kommandogerät 6-60 mit opt. E-Messer D-49. Die Einführung der RPK-1 erhöhten noch
einmal deutlich den Gefechtswert de Flak-Batterien S-60 und trug entscheidend mit dazu bei, dass diese Flak
so lange genutzt werden konnte.

Befehl 134/68 des MfNV über die Umstrukturierung der Unteroffiziersausbildungsregimenter zu Unteroffiziers-
schulen". Es gab in den drei US des MB jeweils zwei Ausbildungsbtterien für TLA.

21.08.1968   Beginn der Operation Donau. Streitkräfte verschiedener Warschaue Vertrags-Staaten besetzten die CSSR.
Die 7.PD und die 11.MSD bezohen Bereitstellungsräume auf dem Territorium der DDR, griffen  aber selbst
nicht direkt mit ein. Das FR-11 und das FR-7 lagen so bis Mitte Oktober an der tschechischen Grenze.
Am 16.10.1968 wurden die 7. PD und 11. MSD wieder dem Kommando der NVA unterstellt und am
17.10.1968 wieder in die Kasernen verlegt.
1969
03/1969   Erprobung der Führungs- und Einsatzgrundsätze der Führungsbatterie des CTLA einer MSD in der 4. MSD
    Befehl 67/69 des MfNV über die Durchsetzung der Grundsätze der Organisation des Zusammenwirkens zwischen den Kräften und Mitteln der LSK/LV und der TLA
   

Befehl 28/69 des MfNV über die "Sicherstellung der Umrüstung der Flak Batterie der MSR/PR zur Fla Sfl-Batterie 23-4". Die Umrüstung begann in der 4. und 8. MSD sowie in den Lehreinrichtungen und sollte bis 1975 abgeschlossen sein.

Einführung der BBS auf SPW-60 PB als Führungsfahrzeug der Fla-Sfl Batterien ZSU 23-4 "Schilka"

    AO 1/69 des Chefs der Verwaltung TLA des MfNV über die Errichtung ortsfester Sende und Empfangsanalgen auf den Führungsstellen der der CTLA und den FR
07.10.1969   Auf der Ehrenparade der NVA wurde erstmals die Fla Sfl ZSU 23-4 "Schilka" vorgestellt.
1970
1970   Rückkehr der ersten vier Offizier, die an der MAK in Kiew studiert hatten.
   

Beginn der Einführung des Höhenfinders PRW-9A zu nächst in den FuTB

12.10.1970   Beginn des Manövers Waffenbrüderschaft. Am Manöver nahmen u.a.die CTLA der MB III und MB V
sowie der MSD/PD mit ihren FO teil.
12/1970   Neuer Stellenplan der OHS mit Sektionen statt Fachrichtungen. Die TLA wurde Sektion 05 und es wurde ein
neuer Lehrstuhl "Fla-Raketen" gebildet.
1971
25.02.1971   Befehl 6/71 des MfNV zur Umprofilierung der Offiziersschulen zu Offiziershochschulen
01.12.1971   Einführung eines Leiters Truppenluftabwehr mit einer Führungsgruppe in dem MSR und PR
01.12.1971   Die Flakabteilungen 4 und 8 wurden wieder zu FR mit jeweils vier Flak-Batterien S-60 umstrukturiert
01.12.1971   Auf Grundlage des Befehls 147/71 erfolgte bis 1975 die Aufstellung des FAS-12, des späteren
FAS Ueckermünde.
    Einführung der RBS-40 für die FuTK
1972
1972  

Befehl 127/72 über die "Bildung des Kommandos Landstreitkräfte"

08.05.1972   Erprobungsschießen auf dem FSP-12 durch eine Fla SFL-Batterie der 8.MSD
04.09.1972   Manöver "Schild 72" auf dem Territorium der CSSR Neben den Streitkräften der CSSR, Polens, Ungarns und
der UdSSR nahm die NVA daran teil
1972   Schaffung von Ausbildungsplätzen für die Fla Sfl 23-4 in den MSR/PR  (Aufbau sog. Schießgärten)
1972   Teilnahme an der gemeinsamen LV-Übung Granit 72
1972   Lehrgang zur RBS-40 in Kiew
1972   Herausgabe des Handbuchs für Aufklärer, Planzeichner und E-Messer
1973
1973

Aufstellung der Flakabteilung im Wachregiment des MfNV

04.09.1973   Befehl 134/73 des MfNV über "Das Zusammenwirken zwischen Kräften und Mitteln der LSK/LV und den
Luftabwehrmitteln der Landstreitkräfte und der Volksmarine
01.10.1973   Oberst (später GLtn.) Kneipphoff wurde Chef TLA der Landstreitkräfte
01.11.1973   Die Flakabteilungen 11 wurdde zum FR mit vier Flak-Batterien S-60 umstrukturiert
01.11.1973   AO 25/73 des StvM/CLaSK -Aufstellung der Fla-Raketenausbildungsabteilung -40 (FRAA-40) in Zingst
1973   Lehrgänge zu FRK 2K11 und 2K12 in Kiew und Orenburg
1973   Befehl 32/73 über die Einführung von Fla-Raketenkomplexen in die Landstreitkräfte
1973   Herausgabe des Handbuchs für Funkorter der Truppenluftabwehr
1974
16.09.1974   Erstes Gefechtsschießen mit FRK 9K32M auf desm FAS Ueckermünde.
01.11.1974   Befehl 70/74 des MfNV zur Erweiterung der FuTK zu FuTB durch die Erhöhung von drei auf vier FuTP.
Jeder FuTP ist jetzt eine FuTK. Auf Basis dieses Befehls werden auch die FA 1,7 und 9 zu FR umstrukturiert
01.11.1974   Befehl 109/74 MfNV zur Umbildung der FRAA-40 zum Fla-Raketenausbildungszentrum 40 (FRAZ-40).
Mit diesem Befehl wurde der FAS Zingst in die Struktur des FRAZ-40 eingegliedert.
1974   Beginn von viermonatigen akademischen Kursen an der MAK Dresden
01.12.1974   Umgliederung der FA 1,7 und 9 zu FR 1, 7 und 9 mit vier FBttrn S-60
1974   Fertigstellung des Lehrfilms ZSU-23-4 "Schilka"
1974   Teilnahme an der gemeinsamen LV-Übung Granit 74
1974  

Einführung einer neuen Führungsstelle (Basis T-138) für die FuTB
Einführung des FRK 9K32 "Strela 2" in den MSK Jede MSK erhält zwei Fla-Raketenschützen.

 

Ausrüstung  der TLA mit Fla-Raketenkomplexen
(1974-1989)

 

Mit der Unterzeichnung der Schlußakte von Helsinki am 1.8.1975 schien der Entspannungsprozess weiter voranzugehen. Immerhin wurden dort die Prinzipien der Unverletzbarkeit der Grenzen und der Nichteinmischung in die Inneren Angelegenheiten festgeschrieben. Dennoch folgt Ende der 70-er Jahre ein erneuter Schub im Wettrüsten. Neutronenwaffen, NATO-Doppelbeschluß, SDI verschärften die Bedrohungslage. Die erneute Forcierung des Wettrüstens überforderte die Wirtschaft der Staaten des Warschauer Vertrages. Mit Michail Gorbatschow an der Spitze forcierte die UdSSR die Abrüstungsbemühung, zum Teil auch einseitig zu ihrem Ungunsten. Die Krise und das Ende des Sozialismus in Europa konnte das aber nicht mehr aufhalten.
Mitte der 70-er Jahre begann bei der TLA der NVA  die umfassende Einführung von Fla-Raketenkomplexen. Damit war die Umstrukturierung der Flakregimenter der beiden Militärbezirke zu FRR mittlerere Reichweite und der Flakregimenter der MSD und PD zu FRR geringer Reichweite verbunden. An den bestehenden Standortenwaren neue Parkbereiche und Gefechtsdienstplätze zu Errichten, zum Teil erfolgte die Verlegung an neue Standorte und die Errichtung neuer Kasernen (FRR-3, FRR-5). Mit der Umrüstung des FR-7 1984 wurde diese Phase abgeschlossen.
Darüber hinaus wurden die Fla- SFL-Batterien der PR der 7.PD mit dem FRK 9K31 "Strela 1" und die Fla Sfl Batterie des PR-8 mit dem FRK 9K35 "Strela 10" ausgerüstet und zu Fla-Raketen-Artilleriebatterien umstrukturiert. Eigentlich war in diesem Zeitraum geplant, auch die Fla-Sfl Batterien der 9. PD, der 1. 4. und 11-MSD mit 9K31 auszurüsten. Allerdings wurde die bestellte Technik nicht geliefert. Dagegen bildete die Lieferung des FRK 9K35 faktisch eine Vorauslieferung.
Außerdem wurde die Ausrütung der Fla-Raketenschützen mit Strela 2 weiter fortgesetzt und die Strela Schützengruppen mit dem passiven FM_Peiler POISK ausgerüstet.  
 
 
 
 
 
Jahr/Dat.   Ereignis
1975
1975   Abschluß der Umrüstung der Fla-Batterien der MSR/PR auf ZSU-23-4 mit der Umrüstung der MSR/PR der
7.PD und des MSR-9
1976
01.05.1976   Auf der Maiprade wurde erstmals der FRK 2K11 Krug gezeigt
11.09.1976   Leitwerk 76 - Erstgefechtsschießen des FRR-5 ( I. FRA) in Aschuluk
01.11.1976   Aufstellung der Kontrollgruppe Fla-Raketen, die Kontrollgruppe war dem CTLA der LaSK direkt unterstellt
und im FRAZ-40 stationiert.
01.11.1976   Umstrukturierung des FR-5 zur FA-5 mit 3x 57 mm Flakbatterien
01.11.1976   Beginn der Umrüstung des FR-8 auf den FRK-2K12
1977
30.04.1977   Herstellung der Gefechtsbereichtschaft im FRR-8 mit FRK 2K12 KUB
10/1977   Erstschießen des FRR-8 mit 2K12 auf dem S´taatspolygon Aschuluk
01.11.1977   Beginn der Umstrukturierung des FR-9 zum FRR-9 mit FRK 2K12 KUB
01.11.1977   Umstrukturierung der Fla-SFL-Batterien der 7. PD zu FRA-Batterien durch Zuführung von jeweils 4 Gefechtsfahrzeugen 9A31 "Strela 1"
1978
    Gefechtsschießen der II. FRA des FRR-5 in Aschuluk
30.04.1978   Herstellung der Gefechtsbereitschaft im FRR-9 mit FRK 2K12 KUB
31.08.1978   Erstschießen des FRR-9 in Aschuluk mit der Note "gut"
09/1978   Erstschießen von Dla-Raketenzügen "Strela 1M" der OHS und der 7.PD auf dem TÜP "Letzlinger Heide". Dazu erfolgt das Schießen aus dem kurzen Halt auf Luftzielimitatoren.
01.11.1978   Befehl 54/78 Stv MIn/CLaSK Beginn der Umstrukturierung des FR-4 zum FRR-4 mit FRK 2K12 KUB. In der Willi Bredel Kaserne (Henne Kserne) waren dazu umfangreiche Bauarbeiten im Unterkunfts-und Parkbereich erforderlich
1.11.1978   Umstrukturierung der Fla-SFL-Batterien der 9. PD zu FRA-Batterien durch Zuführung von jeweils 4 Gefechtsfahrzeugen 9A31 "Strela 1"
1979
    Beginn des Baus der Kaserne für das FRR-3 und die BFRTB-3 in Hohenmölsen
10.01.1978   GO H. Kessler wurde Chef der PHV der NVA, GLtn. F. Strelitz Chef des Hauptstabes
30.04.1979   Herstellung der Gefechtsbereitschaft im FRR-4 mit FRK 2K12 KUB
22.06.1979   Befehl Nr. 59/79 des Ministers für Nationale Verteidigung zur Einbeziehung der FRR der Truppenluftabwehr in das Diensthabende System der Luftstreitkräfte /Luftverteidigung. Konkretisierede Maßnahmen zum Ausbau der Stellungen, zur Zulassung von Technik und Personalbestand sowie die probeweise Einbeziehung in das DHS wurden mit Befehl 20/79 des Stv Min/ CLask festgelegt.
15.08.1979   Probe-Eintritt des FRR-5 in das DHS
09/1979   Erstschießen des FRR-4 auf dem Staatspolygon, Gefechtsschießen des FRR-8
07.10.1979   Der FRK 2K12 Kub wurde erstmals auf der Ehrenparade zum Tag der Republik durch das FRR-9 gezeigt
01.11.1979 Beginn der Umstrukturierung des FR-11 zum FRR-11 mit FRK 2K12 KUB auf Grundlage des Befehls 16/79 des Stv. MfNV/CLask. Auch hier muss ein vollständig neuer Parkbereich errichtet werden.
01.11.1979 Umstrukturierung des FR-3 zur FA-3 mit 3x 57 mm Flak_Batterien. Die FA-3 verbleibt am Standort Leipzig,
Beginn der Aufstellung des FRR-3 und der BFRTB-3 auf Grundlage des Befehls 16/79 des Stv. MfNV/CLask am neuen Standort in Hohenmölsen. Der Ehrenname des FR-3 "Bernhard Bästlein" wird durch das FRR-3 übernommen
12.12.1979   Mit dem Beschluß der NATO Außen- und Verteidigungsminister zur Stationierung neuer Cruise Missiles und Pershing 2 - Raketen in Mitteleuropa (sog. " Doppelbeschluss") wird eine neue Runde des Rüstungswettlaufs eingeleitet. In Folge werden später TLA und LV auch zum Schießen auf Marschflugkörper befähigt.
1980
30.04.1980 Herstellung der Gefechtsbereitschaft im FRR-11 mit FRK 2K12 KUB
01.07.1980   Probeweiser Eintritt des FRR-8 und FuTB-3 ins DHS
07/1980   Erstgefechtsschießen des FRR-11 und des FRR- 9 dem sowjetischen
Staatspolygon Aschuluk
04.09.1980   Beginn Manöver "Waffenbüderschaft 80" Es nehmen das FRR-4 und eine FRBttr. des FRR-11 teil.
Lehrtrainingsraketen und Gewichtsmodelle werden zusätzlich von der OHS zur Verfügung gestellt.
31.10.1980 Herstellung der Gefechtsbereitschaft des FRR-3 mit dem FRK 2K11 KRUG
01.11.1980
  Beginn der Umstrukturierung des FR-1 zum FRR-1 mit FRK 2K12 KUB. Dazu erfolgt die Verlegung von Potsdam nach Brück. Dort wird für das FRR-1 eine neue Kaserne errichtet.
01.11.1980   Umstrukturierung der Fla-SFL-Batterie des PR-8 zur FRA-Batterie durch Zuführung des
FRK 9K35 "Strela 10"
04.12.1980 Übergabe der Unterkunfts- und Versorgungsgebäude des Truppenlagers Zingst an Oberst Richter.
04.12.1980   Aufgrund der politischen Krise in der VR Polen findet eine gemeinsame Übung der polnischen und
tschechoslowakischen Streitkräfte, der NVA und der GSSD auf dem Territorium der VR Polen statt.
1981
1981   Leitwerk 81 Erstgefechtsschießen des FRR-1 sowie Gefechtsschießen des FRR-4 und FRR-8 auf dem
sowjetischen Staatspolygon Achuluk
1982
1982   Einbeziehung des FuTB-3 ins DHS
1982   "Leitwerk 82" Gefechtsschießen des FRR-4, FRR-11, FRR-9  auf dem sowjetischen Staatspolygon Achuluk
1983
1983   "Elbe 83" Gefechtschießen des FRR-1 gemeinsam mit dem FRR-16
Leitwerk 83" Erstschießen des FRR-7 sowie Gefechtsschießen der FRR-9 auf dem sowjetischen
Staatspolygon Achuluk
01.09.1983   Beginn der vier Jahresausbildung mit Diplomabschluss an der OHS der LaSK "Ernst Thälmann"
12/1983   Die Mobilmachungsbereitschaft der FR-6, 10, 17, 19, 20 mit je vier Flakbatterien S-60 ist hergestellt
1984
14.05.1984   "Leitwerk 84" Erstschießen des FRR-8 mit dem FRK 9K33 OSA-AK auf dem sowjetischen
Staatspolygon Aschuluk
1984   "Leitwerk 84" Gefechtsschießen des FRR-4, FRR-11, FRR-1  auf dem sowjetischen Staatspolygon Achuluk
07.10.1984   Bei der Ehrenparade zum Tag der Republik wird durch das FRR-8 zu ersten Mal der
FRK 9K33 OSA AK vorgestellt
1985
1985   Eintritt des FuTB-5 in das DHS
01.06.1985   Befehl 90/85 des StvMin/CLaSK zu Festlegungen betreffend des DHS für die FRR-1, 3, 7, 9 und 11.
Der Einsatz dieser FRR erfolgte nur noch als Bereitschaftskräfte zum DHS  
1985   "Elbe 85" Gefechtsschießen des FRR-11 und "Leitwerk 85"  Gefechtsschießen des FRR-7 und FRR-9
auf dem sowjetischen Staatspolygon Achuluk
02.12.1985   Tod von Armeegeneral Heinz Hoffmann. Dessen Nachfolger wird GO Heinz Keßler, der mit seiner
Ernennung auch zum AG befördert wird.
1986
1986   Gefechtsschießen des FRR-4, FRR-1 mit FRK 2K12 und des FRR-8 mit FRK 9K33 auf dem
sowjetischen Staatspolygon Achuluk
1986   Ausrüstung aller FRR mit der fahrbahren Feuerleiteinrichtung FuKS-85, Ausrüstung der CTLA der MB und
der Division mit der Führungsstelle 86 A bzw. D (Armee/Division)
1986   Auflösung der FAbt-5
01.12.1986   Inkrafttreten der Struktur 90 - Die Flakregimenter der Mob-Divisionen werden von vier auf sechs
Flakbatterien erweitert. Das FR-20 (Mob) wird zum FRR-20 (2K12) umstrukturiert. Ergänzend wurde die
FA-15 (Mob) mit 4 FBttrn aufgestellt. (Basis TT FRAZ-40)
1987
1987   "Leitwerk 87" Gefechtsschießen des FRR-7 und FRR-9 auf dem sowjetischen Staatspolygon Achuluk
    Beginn  der Umrüstung des FRR-11 auf den FRK 9K33 OSA AK
07/1987   Die ersten Offiziersschüler der NVA beenden ihr Studium an der OHS mit Diplom
1987   Fortsetzung der Zuführung des FRK 9K35 Strela 10. Damit werden die FRABttrn der 7. und 9. PD , und die
des MSR 16 (11.MSD) ausgerüstet. Die frei werdenden 9K31 (7. und 9. PD) werden an die PR der MSD
abgegeben.
1988
21.01.1988   Beschluss des Nationalen Verteidigungsrates zur einseitigen Auflösung von 6 Panzerregimentern. Das betraf
das PR 1 in Beelitz, das PR 4 in Gotha, das PR 8 in Goldberg, PR 11 in Sondershausen, das PR 16 in
Großenhain und das PR 23 in  Stallberg. Die Strela 1/Strela 10 werden in Folge an andere Truppenteile
 abgegeben.
    Beginn der Zuführung desFRK 9K310 "Igla"
04/1988   "Leitwerk 88" Erstschießen des FRR-11 mit FRK 9K33 und Gefechtsschießen des FRR-8 auf dem
sowjetischen Staatspolygon Achuluk
    "Leitwerk 88" Gefechtsschießen des FRR-1 und des FRR-4 auf dem sowjetischen Staatspolygon Achuluk
1989
05/1989   "Leitwerk 89" Gefechtsschießen des FRR-7, FRR-9 und einer ABttr. des AZ-20 mit FRK 2K12 und FRR-5
mit FRK 2K11 auf dem sowjetischen Staatspolygon Achuluk. Außerdem schoß das FRR-3 gemeinsam mit
der 43. LVBr. bei der gemeinsamen Übeung mit Gefechtsschießen "Elbe 89"
29.08.1989   Bestätigung eines neuen STAN, der zum 1.12.1989 in Kraft treten sollte, durch die rasanten politischen
Veränderungen jedoch keine praktische Bedeutung mehr hatte.
07.10.1989   Letzte Militärparade der NVA
12/89   Bis Ende 1989 werden noch Strela 10 zugeführt


Abwicklung der NVA und der Truppenluftabwehr (1990)
 
Mit dem Untergang der DDR endete auch die Geschichte ihrer Streitkräfte. In der Wendezeit bis zur Vereinigung waren die NVA - Angehörigen erheblichen Belastungen ausgesetzt. Zwischenzeitlich gab es verschiedene unrealistische Ideen, die NVA in die Bundesrepublik zu überführen. Aber unabhängig politischer Vorbehalte, war auch der ehemalige Verbündete, die Sowjetunion nun an einem schnellen Abbau der NVA interessiert. Von den Standorten der Truppenluftabwehr blieben zunächst nur Basepohl und Hohenmölsen erhalten - Dort wurden die Flugabwehrkanonenpanzerregimenter 12 und 13 aufgestellt, in denen auch einige Berufssoldaten der Truppenluftabwehr zunächst eine neue berufliche Heimat fanden. Die Technik wurde zum Teil verkauft, verschrottet, zu Ausbildungs und Erprobungszwecken weiter genutzt oder an Verbündete abgegeben. In den Standorten übernahmen Nachkommandos die Abwicklung von Menschen und Material. Spätestens im Frühjahr 1991 gab es auch auf dem Papier keinen der ehemaligen Truppenteile der TLA mehr.
Jahr Ereignis
1989
27.09.1989   Lt. Befehl Nr.105/89 des MfNV über Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung anläßlich des
40. Jahrestages der DDR wurde eine höheren Stufe der Gefechtsbereitschaft ausgelöst und an verschiedenen
Standorten Einsatzhundertschaften gebildet. Das betraf auch eine Reihe von Standorten der Truppenluftabwehr.
18.10.1989   Ablösung Erich Honeckers als Generalsekretär des ZK der SED und Chef des Politbüros durch Egon Krenz.
Egon Krenz verwendete in der Fernsehansprache erstmals den Begriff "Wende".
24.10.1989   Beendigung der Auflösung der Panzerregimenter der MSD (4) und jeweils eines Panzerregiments in jeder PD (2)
mit militärischem Zeremoniell in Beelitz, Gotha, Goldberg, Sondershausen, Großenhain und Stallberg.
07.11.1989 Rücktritt der Regierung unter Ministerpräsident W. Stoph
09.11.1989 Grenzöffnung nach Pressekonferenz von G. Schabowski ohne vorherige Information der Führung der NVA und
der Grenztruppen
11.11.1989   Auflösung der Einsatzhundertschaften in der NVA
17.11.1989 Neue Regierung der DDR unter Ministerpräsident wird Hans Modrow, neuer Verteidigungsminister wurde
Admiral Thodor  Hoffmann. Den Forderungen nach "Wiedervereinigung" entgegnend brachte diese das Konzept
einer Konföderation beider deutscher Staaten ins Spiel.
20.11.1989 Kommandeurstagung zur Einleitung von Militärreformen
27.12.1989 Verabschiedung von GO Stechbart, Chef der LaSK, die Dienstgeschäfte übenahm GLtn. Skerra.
1990
02.01.1990   Verteidigungsminister Hoffmann beim Soldatenstreik in Beelitz. Dieser konnte nur durch Annahme der 
Forderungen nach Verkürzung der Wehrdienstzeit und Verringerung der Wochenarbeitszeiten sowie Abschaffung
der Einschränkungen bzgl. Ausgang und Urlaub beendet werden. Dazu wurde am 3. Januar 1990 durch den
MfNV eine Weisung erlassen, nach der alle Grundwehrdienstleistenden, die bereits 12 Monate gedient
hatten, zum 26. Januar vorzeitig entlassen wurden. Darüber hinaus konnten alle UAZ, die bereits 2 Jahre gedient
hatten auf Antrag entlassen werden. Auf Grundlage dieser vorfristigen Enlassungen konnten viele Planstellen
in den TT der TLA nicht mehr besetzt werden
01.01.1990   Neubesetzung leitender Funktionen im Verteidigungsministerium. U.a. wird GLtn. Greetz wird Chef des
Hauptstabes der NVA.
17.01.1990 Befehl 6/1990 über die Organisation und Führung der staatsbürgerlichen Arbeit in der NVA. Nis zum 15.2.1990
wurden  wurden die Politorgane in der NVA aufgelöst.Chef des neu gebildeten Bereichs wird GM Oliver Anders
18.01.1990   Die für 1990 geplanten Gefechtsschießen der TLA wurden ausgesetzt. Das DHS konnte nicht mehr aufrecht
erhalten werden
19.01.1990 Gründung des Verbandes der Berufssoldaten
01/1990 Auflösung der Verwaltung 2000/ Militärabwehr
16.02.1990   Entlassung des Chefs der TLA GenLtn. P. Kneiphoff. Oberst Gerber übernahm die Dienstgeschäfte
26.02.1990   Vorstellung des Reformprogramms der NVA vor dem Runden Tisch. Seitens des Runden Tisches wurde u.a. ein
Wehrdienstbeauftragter und ein ziviler Verteidigungsminister gefordert.
01.03.1990   Mit Befehl 19/90 wurde in der DDR der Zivildienst eingeführt
18.03.1990 Volkskammerwahl. Militärpolitiche Belange und die Zukunft der NVA spielten für keine der antretenden Parteien eine Rolle.
12.04.1990 Neuer Ministerpräsident wird Lothar de Maiziere. Aus dem Verteidigungsminiterium wurde das Ministerieum für Abrüstung und Verteidigung mit Reiner Eppelmann als Minister.
24.04.1990   Admiral T. Hoffmann wurde zum Chef der NVA ernannt
26.04.1990   In der Volkskammer wurde ein neuer Fahneneid beschlossen
02.05.1990 Auf der Kommandeurstagung der NVA in Straußberg vertrat der MfAV Reiner Eppelmann ein zwei Armeen-Modell, demnach für eine Übergangszeit die NVA weiter existieren sollte. Dieses Modell spiegelte sich in der am 15.6.1990 durch den MfAV gebilligten Konzeption zur Streitkräfteentwicklung auf dem Gebiet der DDR wieder
Dabei waren 10 (später 6) mechanisierte Brigaden für ein "Territorialheer Ost" und 3 Fla-Raketenbrigaden bei einer "Luftverteidigung-Ost" vorgesehen.  Jede Brigade sollte ein Fliegerabwehrbattaillon erhalten. Die Umsetzung des Konzepts hätte eine Aufspaltung der Kräfte und Mittel der TLA bedeutet, da die FRK 2K11 und 2K12 in die Luftverteidigungsberigaden integriert werden sollten.
15.07.1990   Beim Besuch Helmut Kohls in der UdSSR stimmte Gorbatschow der Vereinigung und dem erlöschen alliierter Rechte zu. Damit waren die im MfAV erarbeiteten Konzeptionen hinfällig.
20.07.1990 Neu-Vereidigung der Offiziere der NVA nach einem neuen Vereidigungstext, nach dem die im April eingezogenen Wehrdienstpflichtigen bereits vereidigt worden waren.
08.08.1990   Befehl 26/90 MfAV zur Auflösung der Organe der staatsbürgerlichen Arbeit.
23.08.1990   Befehl zur Übergabe sensitiver Technik an die Sowjetarmee, der jedoch nur teilweise umgesetzt wurde. In diesem Befehl wurden u.a. die FRK 9K33 und  9K35 benannt, aber dann doch nicht zurückgegeben. Aus den PU-12M und den P-19 wurden aber die Blöcke SAU zur Führung von Frontfliegerkräften ausgebaut und abgegeben.
27.08.1990   Die Führung der NVA wurde nochmals umbesetzt. Chef der NVA wurde GenMj Engelhardt und Chef der LaSK Gen Mj Reiche.
31.08.1990   Unterzeichnung des Einigungsvertrages. Dabei konnten eine Reihe von Verhandlungspositionen, die NVA betreffend nicht durchgesetzt werden. Das betraf u.a. die Festschreibung der zu übernehmenden NVA Soldaten von ca. 50-70.000 Mann sowie die materielle Absicherung der zu entlassenden NVA Soldaten.
12.09.1990   Abschluß der 2+4 Verhandlungen, in denen auch der Abzug der WGT bis 1994 festgeschrieben wurde.
12.09.1990 Kommandeurstagung in Straussberg über den Weg der NVA in die deutsche Einheit
24.09.1990   Austritt der DDR aus dem Warschauer Vertrag
02.10.1990   Einholen der Truppenfahnen in den NVA Truppenteilen
    

Quellen:
Kneiphoff/Brix: "Die Truppenluftabwehr der NVA", Verlag am Park 2004
Ralph Stolpe Die Entwicklung der Truppenluftabwehr der Landstreitkräfte der Nationalen Volksarmee auf
www.aggi-info.de
Ralf Stople www.zeittafel-der-TLA.de - Seite nicht mehr verfügbar. Fragmente/Auszüge in NVA-Forum
OSL Hans Langer Materialstudie "Die Entwicklung der Truppenluftabwehr der Nationalen Volksarmee 1956-1974"
OSL Heinz Steingrüber Die Entwicklung der Truppenluftabwehr der Nationalen Volksarmee im Zeitraum       
  1976-1980", Potsdam 1980
Hptm. Helmut Krause "Zur Qualitativen Veränderung der Struktur und Bewaffnung in der Entwicklung der Truppenluftabwehr   zur selbständigen Waffengattung der Landstreitkräfte der NVA bis zum Ende der 60-er Jahre", Potsdam 1984
Dietrich/Wenzke "Die getarnte Armee" Ch. Links Verlag, 2001
 
V.: 3.0  ©   Ralf Wagner 2017