Abb. 1 :
HDA vor dem KDL 1 der OHS (Werbebroschüre der NVA für Offisziere der
Landstreitkräfte)
Wahrscheinlich wurden die meißten Offiziere der TLA, wie ich an der
Offiziersschule bzw. Offiziershochschule „Ernst Thälmann“ in Löbau
ausgebildet. Doch die Ursprünge der Ausbildung von Offizieren der TLA gehen
bis auf die Flakschule in Prinnow 1951 zurück. Die Entwicklung von der
Flakoffiziersausbildung bis zur Diplomausbildung habe ich in der folgenden
Tabelle zusammengefasst:
Ausbildung von Flak-Offizieren und Offizieren der
Truppenluftabwehr von 1951 bis 1990
Grundlage bildet:
versch. Autoren, Kontakt Jürgen
Kiewel |
Offiziershochschule der Landstreitkräfte"Ernst Thälmann " - ein
historischer Abriss 1963-1990, Graphische Werkstätten Zittau 2009,
Zur Sektion 05 hat der ehemalige Kommandeur unserer
Sektion Oberts Liebig für das Buch ein recht umfangreiches Kapitel verfasst,
das u.a auch auf der Seite von RWD III veröffentlicht ist. |
Peter Veith |
Internetseite DDR Luftwaffe , Seite zur Geschichte der OHS der
LSK/LV "Franz Mehring" |
darüber hinaus Informationen von Frank Behm
Als ich 1980 mein Studium an der OHS in Löbau in
der Sektion 05 begann, gab ein gut ausgestattetes technisches
Ausbildungszentrum mit Kabinettstationen für die Shilka, ALS, Startrampe
2P25/Rakete 3M9, RLS sowie Startrampe 2P24 und Fla-Rakete 3M8 mit einer
Vielzahl von elektromechanischen Schemen, spezielle Taktikkabinette und
Kabinette für die Grundlagenausbildung mit Kabinettstationen RPK-1 und
GSR-9, die halfen, die Technik in kurzer Zeit zu erlernen. Darüber hinaus
gab es einen Ausbildungsplatz in Königswartha, auf denen wir während
Komplexausbildung Taktik und Gefechtsdienst an der Technik in den
verschiedenen Funktionen der Einheiten der TLA erlernten.
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Abb. 2 und 3: Kabinettstation ZSU 23-4 |
Viele dieser Einrichtungen waren durch die Sektion in Verantwortung der
Lehrstuhlleiter selbst errichtet worden. Und häufig wurden auch wir
Offiziersschüler mit einbezogen. Ich selbst kann mich noch an unserer
Arbeitseinsätze zum Schachten der Abwasserleitung für das Ausbildungsgelände
in Königswarta und die Mitarbeit an der Gestaltung eine Dioramas bzw.
Modells zu den Angriffsverfahren der NATO-LSK zur Niederhaltung der TLA für
das Taktikkabinett erinnern.
Die Sektion 05 gliederte sich in die
Sektionsführung, verschiedene Lehrstühle mit Fachgruppen. Der
Sektionsführung direkt unterstellt waren die Ausbildungsbatterien
Was war eigentlich eine Sektion? Wahrscheinlich kann man eine Sektion der
OHS mit einer Fakultät einer zivilen Hochschule vergleichen. In einer
Sektion waren jeweils alle Ausbildungsprofile für eine Waffengattung
zusammengefasst. 1980-1983 erfolgte die Ausbildung in folgenden
Ausbildungsprofilen:
-
Kommandeure von Fla-Raketeneinheiten (K-FRE), mit
Fla-Raketenkomplexen mittlerer und geringer Reichweite (2K11 Krug und 2K12
Kub).
-
Kommandeure von Fla-Einheiten (K-FlaE), mit
Fla-SFL und Fla-Raketenkomplexen kleiner Reichweite (ZSU 23-4 und 9K31)
-
Offiziere des Fla-Raketentechnischen Dienstes
(O-FRaTD) für die Instandhaltung von Fla-Raketenkomplexen und die
Fla-Raketentechnische Sicherstellung
-
Offiziere von Aufklärungs- und Führungseinheiten
(O-AFüE), mit Aufklärungs- und Führungskomplexen
Fachlich war die Sektion in verschiedene Lehrstühle untergliedert, die
jeweils von einem Lehrstuhlleiter geführt wurden. Diesen unterstanden
jeweils verschiedene Fachgruppen Das waren während meiner Studienzeit:
-
Taktik, Schießen und Gefechtsdienst (SgD)
-
FRK geringe und mittlere Reichweite
-
Fla-Systeme und FRK kleiner Reichweite
-
Aufklärungs- und Führungskomplexe
Für Themen der allgemeinmilitärischen Ausbildung (Exzerzieren,
Schießausbildung Schützenwaffen) waren die Fachlehrer/ Zugführer zuständig.
Themen anderer Waffengattungen, wie Nachrichtenausbildung,
Pionierausbildung, gesellschaftswissenschaftliche Ausbildung sowie Panzer-
und Kfz-Technik wurden von Offizieren der betreffenden Fakultäten
unterrichtet.
Die Offiziersschüler waren jeweils getrennt nach Studienjahren in
Ausbildungsbatterien (ABttr) zusammengefasst. Während meiner Studienzeit gab
es vier ABttr. Dabei hatten die 1. bis 3. ABttr. grundsätzlich die gleiche
Struktur. In diesen drei Batterien waren die Ausbildungsprofile, die in den
FRR und FuTK zum Einsatz kommen sollten zusammengefasst. In der 4. ABttr
waren die Offiziersschüler, die im Ausbildungsprofil K-FlaE augebildet
wurden, zusammengefasst.
Dort waren die Züge nach Studienjahren gegliedert. Darüber gab es immer in der ABttr, in der das 1. Studienjahr zusammengefasst
worden war, einen Zug mit Anwärtern für Offiziere auf Zeit (OAZ), die eine einjährige
Ausbildung durchliefen.
Abb.4: Struktur der Sektion 05 ca. 1981: - bzgl. der Dienstgrade übernehme
ich besser keine "Garantie"
In der 1. Bis 3. ABttr wurden die Züge jeweils nach Ausbildungsprofilen und
Spezialisierungsrichtung gebildet. Aufgrund der vielfältigen
Ausbildungsrichtungen gab es sogar Teilzüge und war in den ABttrn manchmal
sogar unterschiedlich. Bspw waren das in der 1.
ABttr:
Zug 11/1, K-FRE 2K11, ZF Hptm Renk, ab 1982 Mj. Fuhr
Zug 11/2, O-AFüE, ZF Mj. Fuhr
Zug 12/1, K-FRE 2K12, ZF Oltn./Hptm Feischer
Zug 12/2, O-FRaTD (Instandhaltung) 2K12, ZF Oltn./Hptm Feischer
Zug 13, O-FRaTD (Te Bttr. 2K11, 2K12) ZF Ltn. /Oltn. Nitz
ZuG 14, OAZ ZF ???
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Abb. 5 und 6: Während die
Unterkunftsblöcke 110 (ASA) 111 und 112 (ABttr.) 2016 genutzt
wurden, sah das Gebäude, in dem sich die Sektionsführung und
verschiedene Lehrklassen befanden, ziehmlich übel aus.
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Die 3 Jahre Offiziershochschule waren im Vergleich zu zivilen Studien
insbesondere hinsichtlich der geringen Zeit im Verhältnis zum
Umfang des vermittelten Fachwissens
sehr anspruchsvoll und belastend. Das Studium begann zunächst einmal wie der gewöhnliche
Wehrdienst mit einer militärischen Grundausbildung. In dieser Zeit waren
Offiziersschüler des 2. DHJ anderer Sektionen eingesetzt, um den
Offiziersschülern die ersten
mil. Schritte beizubringen. Nach der Vereidigung ging es mit der fachlichen
Grundlagenausbildung los. In den Fächern EEG, FRG und FRS erlernten wir die
wesentliche Grundschaltungen, allgemeine Funktionsweise von Funkmeßstationen, Verfahren der Lenkung von
Fla-Raketen. Darüber hinaus begann die Ausbildung in Schießen und
Gefechtsdienst und Taktik. Natürlich waren wir auch in das allgemeine System
der Gefechtsbereitschaft eingebunden.
Aber im 1. Studienjahr hieß dass vor
allem bei Alarm Bewaffnung und Munition für die Technik der OHS heranzuholen
und beim Aufmunitionieren der Technik zu unterstützen.
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Abb.: Vereidigung 1980 .... nun ging es erst richtig
los. (Fotos: R.Wagner) |
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Abb. 5-8 Deckblätter verschiedener
Studienmaterialeine, die durch die Lehrstühle erarbeitet wurden.
(Scan: R.Wagner) |
Im Fokus des 2. Studienjahrs stand dann die spezialfachlichen
Ausbildung: Startrampe, Fla-Rakete, Aufklärungs- und Leitstation, SGD und
Taktik bestimmten Ausbildungsplan. Dazu Panzerfahrausbildung
in Nochten und Komplexausbildung in Königswarta. Bei der Auslösung einer
höheren Stufe der Gefechtsbereitschaft besetzten wir nun schon die Technik
im TAZ und wären mit dieser rausgerollt. Am Ende des Studienjahres wurden
wir noch als Ausbilder in den Lagern für Wehrerziehung eingesetzt. .
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Abb.9: Hptm. Dähn und OS Thierbach im
Fachkabinett FRS (Foto: Armeerundschau) |
Abb.10: Mj. Spitzner am Trainer für
Schießende 2K12 ... eines der Neuererprojekte und vielen selbst
geschaffenen Ausbildungsmittel unserer Sektion. (Foto
Militärtechnik) |
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Abb. 10 und 11: Die Entwicklung von
Ausbildungsmitteln hatte in der Sektion 05 eine lange Tradition, wie
in dieser 1973 entwickelte Demonstrator für die Horizontrierung von
Waffe und Funkmeßgerät zeigt. Zwar nicht funktionstüchtig, aber
wenigstens noch erhalten .... dieses Gerät 2006 in Trier. (Abb.10 -
Militärtehnik, Abbildung 11: Ralf Wagner 2006 |
Diese spezialfachliche Ausbildung bestimmte auch das 3. Studienjahr und
mündete in die Hauptprüfung. Die Prüfung umfasste einen
gesellschaftswissenschaftlichen Teil, einen technischen Teil und einen Teil
Taktik, Schießen und Gefechtsdienst. Unsere Rolle bei Alarmierung war
Bereithalten zur Abversetzung zur Truppe. Abgeschlossen wurde das Studium
mit einem Truppenpraktikum, bei dem wir i.d.R. bereits in unseren
zukünftigen Einheiten in der zukünftigen Dienststellung eingesetzt wurden.
Nach dem Truppenpraktikum waren wir schon fast am Ziel. Aber vor unserer
Ernennung stand noch ein intensives Exerziertraining…. Und Exerzieren war
nun nicht gerade unsere besondere Stärke. So gehörte unsere ABttr. mit
schöner Regelmäßigkeit zu den letzten, die den Ex-Platz im Exerzierschritt
umrunden durften. Aber schließlich war auch das geschafft
Wir bekamen
in einem recht kurzen Zeitraum extrem viel Wissen vermittelt. Jedenfalls schrieben wir eine Menge VS-Bücher voll.
Leider
fielen die zum überwiegenden Teil der geforderten Reduzierung des
VS-Materials in unserem FRR zum Opfer. Die 14 Tage Zeit, die ich zur
Übernahme wesentlicher Inhalte erhielt, waren mit den dienstlichen
Belastungen für einen jungen Offizier nicht in Übereinstimmung zu bringen.
Und so fielen viele der Aufzeichnungen, die ich hätte gut gebrauchen können,
dem Schredder zum Opfer. Aufgehoben habe ich allerdings die sehr guten
offenen Lehrmaterialen zu FRG und FRS sowie den entsprechenden Hefter.
Diesen Hefter, in den wir damals einer Vielzahl von Schemen eingeklebt
haben, halte ich noch heute für das Beste, wenn man das Zusammenwirken von
Fla-Raketenkomplexen und deren Elemente, die unterschiedlichen Verfahren und
Lösungsmöglichkeiten verstehen will.
1984 begann dann die
vierjährige Diplomausbildung. Doch bis dahin war es von der
Flak-Offiziersausbildung bei der KVP ein langer Weg, dessen wesentliche
Etappen ich in der folgenden Tabelle zusammenfassend dargestellt habe:
Ausbildung von Flak-Offizieren und später Offizieren
der Truppenluftabwehr 1951-1990
1.
Ausbildung bei der KVP
Zeitraum |
Bezeichnung |
Anmerkungen |
05/1951 bis 05/1952 |
VP Schule Pinnow |
Beginn der Ausbildung von Flakartilleristen an der VP-Schule Pinnow.
Die VP Schule wurde in den Verwaltungsbaracken der im Krieg zerstörten
Munitionsfabrik in Pinnow untergebracht. Zur Ausbildung standen zunächst nur einige nicht einsatzfähige deutsche Flakgeschütze
(2cm und 3,7 cm Flak 43) zur Verfügung. Ab 07/1951 erfolgte die
Zuführung der ersten sowjetischen 37 mm Flak M1939 und von Fla MG`s DschaK, allerdings ohne
Beschreibung und Dokumentation. Erster Leiter
der Schule war VP-Inspektor Weiß. Ab 09/1951 war VP-Inspektor Lewerenz
Leiter der Flakschule. Nach nur einem Jahr wurde die Flakschule nach Prora
verlegt.
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05/1952 bis
10/1952
|
Flakschule Prora |
Die Flakschule Prora wurde etwas westlich des "Kolosses von
Prora" in einer abgeschlossenen, eigenständigen Barackensiedlung
eingerichtet, war allerdings
nur eine Übergangslösung. Immerhin wurde hier der erste kompletter
Ausbildungs-Lehrgang abgeschlossen. In diesem Zusammenhang führte die
Flakschule Prora auch ihr erstes Flakschießen auf Luft und Erdziele in
Altwarp durch. 09/1952 fand die erste Abschlußprüfung statt. Die
Prüfung erfolgte in den Fächern Topografie, Waffenkunde, Schießlehre,
Schießen, Befehlsgebung, Gliederung der Flakbatterie, Aufklärung,
Flugzeugerkennung und Kommandeursaufklärung. 50 Offiziersschüler
bestanden erfolgreich diese Prüfungen und wurden zu Unterleutnanten ernannt. Kommandeur der Flakschule war
VP-Inspektor Lewerenz. Danach erfolgte die Verlegung nach
Oranienburg |
10/1952 bis 10/1956 |
Flakschule
Oranienburg |
Die Flakartillerieschule Oranienburg
befand sich auf dem Gelände des Schlosses Oranienburg. Die
Offiziersanwärter wurden in den Nebengebäuden des Schlosses untergeracht.
Ausgebildet wurde in 3 Ausbildungsbatterien. Zur Ausbildungstechnik gehörten
inzwischen neben der 37 mm Flak M1939, das 12,7 mm Maschinen-gewehr DSchK,
die 85 mm Flak KS-12 und ab 1956 die 57 mm Flak S-60. Kommandeur der
Flakschule war VP
Inspektor Lewerenz. |
2.) 1956 bis 1968 gemeinsame Ausbildung von
Offizieren der Flak in den LaSK (später TLA) und den LSK/LV
Zeitraum |
Bezeichnung |
Anmerkungen |
11/1956 bis 10/1958 |
Funkmeßschule
Oranienburg |
Im November 1956 begann auf Befehl 94/56 des Ministers für Nationale Verteidigung der
Aufbau einer Funkmessschule in Oranienburg und Verlegung
der Flak-Artillerieschule nach Potsdam/Geltow.
Die in der Funkmeßschule
Oranienburg ausgebildeten Offiziere werden auch bei den LaSK der NVA
eingesetzt.
|
11/1956 bis 1962 |
Flakschule Geltow |
Flakartillerieschule Potsdam-Geltow.
Da die Flak-Regimenter der LSK/LV und bei den LaSK im wesentlichen die
gleiche Technik einsetzten, wurden an dieser Flakschule
sowohl Offizieren für die Luftverteidigung als auch die Landstreitkräfte
ausgebildet. Ausgebildet wurde am Fla MG ZPU 2/4, der 57 mm Flak S-60, der
85 mm Flak KS-12 und der 100 mm Flak KS-19. Erster
Kommandeur war
Oberst Lewerenz, ab 1959 war Mj. Günther Barth Komandeur der Schule
|
11/ 1958 bis 10/1962 |
Funkmeßschule Pinnow |
Verlegung der Funkmeßschule von Oranienburg nach
Pinnow. |
11/1962 bis 10/1963 |
Flak und Funkmeßschule Pinnow |
Die beginnende Ausrüstung der LSK/LV mit Fla-Raketen erforderte eine Umstrukturierung
der gesamten Ausbildung. Dazu wurde die Ausbildung der
bodengestützten Luftverteidigung in Pinnow zusammen geführt.
Kommandeur der Schule war Oberst Dowidat
|
10/1963 bis 09/1968 |
Flieger-technische und Funkmeß-
Schule Kamenz |
Verlegung der Funkmess- und Flakartillerieschule nach Kamenz zur späteren
Offizierschule der LSK/LV. Kommandeur OSL Bartsch Dabei
gab es zwei Fachrichtungen: Funkmess und Flakartillerie. In der Fachrichtung
Flak erfolgte die Ausbildung von Offizieren der Fla-Raketentruppen (LV) und
Flakoffizieren für die Luftverteidigung und die Truppenluftabwehr. Außerdem
erfolgte hier auch die Ausbildung von Unteroffizieren dieser
Waffengattungen.
Ausbildungsprofile für Offiziere für die TLA waren:
Ingenieure Funkmeß- und Funktechn. Truppen, Zugführer Fla-SFL, ZF leichte
und mittlere Flak-Artillerie, und Ingenieure
für GRS und Kdo.G. der Flakartillerie. Leiter des Lehrstuhls Flakausbildung
waren Mj. Tober und OSl. Persig, die ab 1968 die Fachrichtung
Truppenluftabwehr in der Offiziersschule der LaSK mit aufbauten. |
3.) Ausbildung von Offizieren der TLA an der Fachrichtung 10 der
Offiziersschule "Ernst Thälmann" in Löbau
Zeitraum |
Anmerkungen |
09/1968 bis 1971 |
Nach Herauslösung der Flakausbildung aus der Offiziersschule der LSK/LV
wurde an der Offiziersschule der Landstreitkräfte in Löbau die Fachrichtung 10
Truppenluftabwehr aufgebaut. Die Ausbildung erfolgte in den Ausbildungsprofilen:
Dazu gab es die den Lehrstuhl Taktik und Schießen der TLA
sowie den Lehrstuhl Bewaffnung der TLA mit den Fachgruppen Funkmessgeräte
sowie Rechengeräte/ Fla-Waffen.
Zunächst gab es nur eine Ausbildungsbatterie,
in der die Offiziersschüler aller 3 Studienjahr zusammengefasst wurden. Zur
Sicherstellung der Ausbildung gab es eine
Sicherstellungsbatterie, die über alle damals bei der TLA eingesetzten
Waffensysteme verfügte. (100
mm-Flak KS-19,
57 mm-Flak
S-60,
Fla-SFL
ZSU 57-2,
23 mm-Flak-ZU
23-2,
GRS-9A,
Kommandogeräte
6-19
und
6-60) Noch im
1968 erfolgte die Übernahme der ersten vier Fla-SFL "Schilka".
Erster Leiter der Fachrichtung war OSL Jelinek, ab 1.9.1969 OSL/Oberst
Liebig. In dieser Zeit entstanden die
ersten drei Fachkabinette, ein Labor und allgemein nutzbare Lehrklassen im
Lehrgebäude der Sektion sowie vier Labore
1970 wurde eine 2. Ausbildungsbatterie aufgestellt.
|
4.) Sektion 05 der OHS "Ernst Thälmann" -
Hochschulausbildung
Zeitraum |
Anmerkungen |
1971 |
Bereits am 1.12.1970 hatte Fachrichtung 10 den Status einer Sektion
erhalten. Ab 1971 war der Übergangs zur Hochschulausbildung erfolgt.
Mit der Einführung von Fla-Raketenkomplexen bei der TLA waren neue
Ausbildungsprofile entstanden:
-
Kommandeure von Fla-Raketeneinheiten (K-FRE), mit Fla-Raketenkomplexen
mittlerer und geringer Reichweite,
-
Kommandeure von Fla-Einheiten (K-FlaE) mit Fla-SFL und
Fla-Raketenkomplexen kleiner Reichweite
-
Offiziere des Fla-Raketentechnischen Dienstes (O-FRaTD) für die
Instandhaltung von Fla-Raketenkomplexen und für die
Fla-Raketentechnische Sicherstellung
-
Offiziere von Aufklärungs- und Führungseinheiten (O-AFüE) mit
Aufklärungs- und Führungskomplexe
Mit der Aufstellung einer dritten Ausbildungsbatterie
können die
Offiziersschüler je Studienjahr jeweils in einer ABttr. zusammengefasst
werden. Die Zugstruktur richtet sich idR nach den Ausbildungsprofilen.
1971 begannen jährliche Praktika für die Kommandeure von Fla-Einheiten
(letztes Studienjahr) auf dem FASP Zingst mit Lehrgefechts- und
Gefechtsschießen auf Luft- und Erdziele. Ebenfalls 1971 erfolgt die
Zuführung einer P-40 für die Ausbildung O-AFüE und K-FlaE 2K11. |
1973 |
Zuführung des Fla-Raketenkomplexes "Strela-2M"
sowie des dazugehörigen Klassen- und Feldtrainers. Außerdem
wurde der Fla-Gefechtsdienstplatz (Georgewitz) mit programmgesteuerten
Zielgelände für verschiedene Luft- und Erdziele und Lehrgebäude für Trainer
fertigestellt. (betrifft Ausbildungsprofil K-FlaE) Im Dezember 1973
konnte das TAZ (Technisches Ausbildungszentrum) übernommen werden. Es
bestand aus einem Gebäude, dass neben den Hallen für die Unterbringung der
Technik Lehrkabinette, Labore und Räume für Großlabore (die späteren
Kabinettstationen für RLS, ALS und Startrampe und Fla-Rakete) umfasste. |
1974 |
1974
wurde der Fla-Raketenkomplex Krug M (1 RLS 1S32, 3 Startrampen 2P24), eine PAB auf drei Spezial-Kfz,
Trainingsraketen, ein technologischer Durchlauf und TLF zur Ausbildung der
Profile K-FRaE und O-FRaTD für 2K11 übernommen.
Zur Lehrvorführung Waffenwirkung erfolgte das Erstschießen mit dem
Fla-Raketenkomplex Strela-2M. Dabei wurden zwei Einzelziele (Luftzielimitatoren, die von einem Geschosswerfer
gestartet wurden) mit je einem Einzelstart und Gruppenstart erfolgreich bekämpft.
Im
Juli/August wurde die erste Hauptprüfung nach dem Hochschulprogramm,abgenommen. Die Hauptprüfung umfassten einen gesellschaftswissenschaftlichen und einen
militärisch/militärtechnischen Komplex. Die Kommandeursprofile wurden auf
Inhalte der Ausbildungsfächer Taktik, Schießen und Gefechtsdienst sowie
Instandhaltung, die angehenden Technischen Offizieren auf Inhalte der Fächer
Taktik, Instandhaltung und Sicherstellung mit Fla-Raketen geprüft. |
1975 |
Im Juli 1975 erfolgte die Zuführung des ersten FRK 2K12 mit einer ALS,
vier Startrampen und zwei TLF. Anschließend wurden Trainingsraketen,
Spezial-Kfz. zur Instandhaltung und zur technologischen Vorbereitung
der Fla-Raketen für die Ausbildung in den Profilen K-FRaE und
O-FRaTD 2K12 zugeführt. Im Weiteren erfolgte in diesem Jahr
auch die Zuführung des Führungskomplexes 9S44, des
FRK 9K31 „Strela 1M“ und der automatisierte Führungsstelle PU-12, 1975/1976 erfolgte der Ausbau des Fla-Raketen-Ausbildungsplatzes
Wartha am Rand des TÜP der OHS. Dieser umfasste ein
Startstellungssystem, Stellungen für die Aufklärung und
Zielzuweisung, die automatisierte Gefechtsführung und die
technologische Vorbereitung von Fla-Raketen, einen Leitstand, ein
Lehrgebäude; eine Parkzone zum Abstellen der Technik sowie eine
Versorgungs- und Unterbringungszone als Basis für die Durchführung
von mehrtägigen Ausbildungskomplexen.
|
1976 |
Einstellung der Ausbildung an der 57 mm Flak. In die jährlichen Praktika in Zingst werden die Fla-Raketenkomplexe kleiner
Reichweite einbezogen. Oktober 1976 - Teilnahme des
Sektionskommandeurs und mehrereOffiziersschüler der Profile K-FRaE und O-FRaTD als Beobachter am
Gefechtsschießen des FRR-5 in Aschuluk. Bis 1988 haben jährlich Führungs-
und Lehrkräften sowie Offiziersschüler an den Gefechtsschießen der TLA
teilgenommen. |
|
1977 |
Erstschießen mit dem Fla-Raketenkomplex Strela-1M durch das
Profil K-FlaE auf dem Truppenübungsplatz Letzlinger Heide mit 16
Fla-Raketenzügen einer sowjetischen Gardearmee und vier Zügen der 7. PD mit dem
besten Tagesergebnis. Aufnahme von Waffenbrüderschaftsbeziehung mit einem FRR „Kub“ der GSSD in
Meißen (1018. FRR?) Patenschaftsvertrag mit dem VEB Schaltelektronik Oppach
Auflösung der Ausbildungsabteilung und direkte Unterstellung derAusbildungsbatterien dem Sektionskommandeur.
Aufstellung der 4. Ausbildungsbatterie
(Hptm. Schmechtig). |
1978 |
Am 28.11.1978 erhielt ein Kollektiv unter Leitung des Sektionskommandeurs
den "Friedrich-Engels-Preis" III. Klasse für hervorragende wissenschaftliche
Leistungen zum Nutzen der Landesverteidigung durch den Minister für Nationale
Verteidigung. Zum Kollektiv gehörten die Oberste Schart, Waldhauer sowie die OSL
Hase Pilz und Heerwald.
|
1980 |
Teilnahme des Sektionskommandeurs an einer Tagung für leitende Kader
der TLA der Vereinten Streitkräfte in Kiew. Dabei wurde u.a. der FRK
9K33BM
"Osa AK"
vorgestellt.
Im Zusammenhang mit dem Weiteren Ausbau des Gefechtsdienst
platzes in Wartha wurde eine neues Unterkunftsgebäudes mit
Sanitärräumen und eine Küchengebäude errichtet. Ausserdem wurden
eine ca. 700 m lange Wasserleitung sowie eine Kläranlage
gebaut. Zum großen Teil wurden dort Eigenleistungen, insbesondere
bei Schachtarbeiten erbracht.
|
1982 |
Zuführung einer Aufklärungs- und Zielzuweisungsstation
P-19
Baubeginn für den Technische Wartungspunkt TLA. Zum TWP gehörten
der u.a. eine Lehrwartungshalle in der Wartungen und
Instandsetzungen unter Nutzung der zu den Komplexen gehörenden
Wartungs- und Instandsetzungsfahrzeuge durchgeführt werden konnten;
eine Werkstatthalle, ein Lager für Ersatzteile und Fla-Raketen sowie
eine Prüfstelle für elektronische Messtechnik und Druckgefäße mit
staubfreien und klimatisierten Räumen.
Wesentliche personelle Veränderungen:
StK - Oberst Dipl.-Mil. Schart StKAF - Mj. Joscht StKPA –
OSL Räpricht K-ASA – Mj. Schulze
K-1.ABttr.- Hptm. Renk |
5. Sektion 05 OHS "Ernst Thälmann" Diplomausbildung
Zeitraum |
Anmerkungen |
1984 |
Beginn der der Vierjahresausbildung mit Diplomabschluss. Dazu waren
ab 1981 intensive
Vorbereitungen getroffen wurden, welche die inhaltlichen Entwicklung
der Ausbildung, die Qualifizierung der methodischen Arbeit und die
Forschung betrafen. Die bisherigen Ausbildungsprofile wurden
beibehalten. Für das Studium waren neue Programme und Lehrpläne
erarbeitet worden und hinsichtlich neuer Trends sowie der
Führungsebene Regiment erweitert worden.
Ebenfalls 1984 wurde mit der Ausbildung der Profile K-FRaE und
O-FRaTD für den FRK 9K33 BM „OSA-AK“ begonnen. Die Vorbereitungen
dazu mussten parallel zur Vorbereitung der Vierjahresausbildung
getroffen werden, ohne dass die Sektion über die entsprechenden
Gefechtsfahrzeuge verfügte. Dazu waren die Fachkabinette Taktik,
Theorie und Regeln des Schießens mit den Fla-Raketenkomplexen
mittlerer und geringer Reichweite sowie Führungskomplexe inhaltlich
erweitert worden. Die praktische Ausbildung wurde in den Jahren 1984
bis 1986 in jährlich mehreren Ausbildungskomplexen im
Fla-Raketenregiment-8 durchgeführt.
Ebenfalls 1984 begann das zweijährige Studium für Fähnriche, als
Zugführer für Fla-Raketenzüge (9K32) und Leiter von Aufklärungs- und
Zielzuweisungsstationen ausgebildet wurden. In der DDR wurde diese
Ausbildung Techniker anerkannt.
Im Vorfeld des Übergangs zur Diplomausbildung waren auch
verschiedene strukturelle und personelle Veränderungen erfolgt. Das
betraf vor allem die
Auflösung des Lehrstuhls Aufklärungs- und Führungskomplexe. Dabei
wurden die Lehrkräfte der Fachgruppe Aufklärungs- und
Führungskomplexe in Fachgruppen der Lehrstühle 1 und 3 integriert
Die Fachgruppe Funkmess- und Raketentechnische Grundlagen wurde eine
selbständige Fachrichtung.
Darüber hinaus gab es verschiedene personelle
Veränderungen:
StKA OSL. Schmidt,
StKPA OSL Böcke, K-ASA Mj Beuger.
Außerdem wurde die Anzahl der Ausbildungsbatterien aufgrund des
verringerten Bedarfs an Offizieren für die TLA
auf drei Ausbildungsbatterien verringert.
|
1985 |
Beginn der Beschaffung von Kleinrechnern
KC 85
zum Aufbau eines Computerkabinetts mit 12 Arbeitsplätzen und der
Ausrüstung der Lehrstühle mit jeweils 2-3 KC. Die Rechner wurden
durch die Lehrstühle zur Weiterbildung der Lehrkräfte aber auch zur
Entwicklung verschiedener Anwendungen insbesondere in technischen
Ausbildungsfächern sowie zur rationellen Fehlersuche und
-beseitigung an Raketenleitstationen genutzt, standen den
Offiziersschülern aber auch im Selbststudium zur Verfügung.
Wesentliche personelle Veränderungen:
StKSA OSL Langer
|
1986 |
Im Profil K-FlaE begann die Ausbildung zum FRK 9K35 Strela 10. Die
Sektion behielt jedoch
"Strela-1M"
und führte eine parallele und vergleichende Ausbildung an beiden
FRK. Für die praktische Ausbildung wurde in jedem Semester eine 9A35
zeitweise zukommandiert
1986 eine neue Struktur erarbeitet, die das Ziel verfolgte, trotz
geforderter personeller Kürzungen eine noch effektivere Ausbildung
und Sicherstellung zu erreichen. Diese Struktur wurde im AJ 1986/87
umgesetzt. Demnach gab es in der Sektion 05 folgende Lehrstühle und
Fachgruppen:
·
Lehrstuhl 1
Taktik, Schießen und Gefechtsdienst ()
o
Fachgruppe Taktik, Schießen und Gefechtsdienst mit
Fla-Raketenkomplexen mittlerer und geringer Reichweite,
o
Fachgruppe Schießen und Gefechtsdienst mit Fla- und
Fla-Raketenkomplexen kleiner
Reichweite
·
Lehrstuhl 2
Aufklärungs-, Führungs- und Fla-Raketenkomplexe
o
Fachgruppe Funkmess- und raketentechnische Grundlagen,
o
Fachgruppe FRK mittlerer und geringerer Reichweite
o
Aufklärungs-, Führungs- und Fla-Raketenkomplexe kleiner Reichweite
·
Lehrstuhl 3
Raketen- und Waffentechnischer Dienst der TLA (militärtechnische
Ausbildung zur Instandhaltung und zur Fla-Raketen-technischen
Sicherstellung)
o
Fachgruppe Instandhaltung der FRK mittlerer und geringer Reichweite,
o
Fachgruppe Instandhaltung der Aufklärungs-, Führungs- und
Fla-Raketenkomplexe kleiner Reichweite
o
Fachgruppe Fla-Raketentechnische Sicherstellung.
Lehrstuhlleiter waren OSL Pawelke, OSL Dr. Kiewel, Oberst Hase,
Fachgruppenleiter waren OSL Dr. Gläß, OSL Bauer, OSL Oboth, OSL
Dähn, Major Fuchs, OSL Hellriegel, OSL Rogenz, OSL Lange und OSL
Wünsche.
Auflösung der ASA und Bildung von zwei
Sicherstellungsbatterien. In der 1. Sicherstellungsbatterie befanden
sich alle Gefechtsmittel und in der die 2. Sicherstellungsbatterie
alle technischen, technologischen und Transportmittel. Darüber
hinaus wurde in den Ausbildungsbatterien die Zahl
Fachlehrer/Zugführer reduziert. Die Offiziersschüler der höheren
Studienjahre wurden von periodisch wechselnden Zugführern aus den
eigenen Reihen geführt. BC`der Ausbildungs und
Sicherstellungsbatterien waren:
BC
1.ABttr; OSL Schmechtig
BC
2.ABttr. OSL Wendler
BC 3.ABttr. OSL Renk
BC 1.SBttr. Hptm. Drehmann
BC 2.SBttr. Hptm. Hanel
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1987 |
Im Juli 1987 mussten die ersten Offiziersschüler neben dem Ablegen
der Hauptprüfung ihre Diplomarbeiten verteidigen. In der DDR wurde
dieser Abschluß als Diplomingenieur für Elektrotechnik/ Elektronik
anerkannt
Es gab folgende wesetliche Veränderungen:
StKAF OSL Gläß, StKPA Oberst Machatzke, StKSA OSL Metzlaff
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1988 |
Teilnahme
des Sektionskommandeurs an einer Tagung für leitende Kader der TLA
der Vereinten Streitkräfte in der DDR und in der VR Polen. Dabei
wurde u.a. in der Letzlinger Heide neue Technik vorgestellt, deren
Einführung perspektivisch vorgesehen war. Das waren u.a. die FRA-Sfl
"Tunguska",
der FRK
"Tor",
und der FRK
"Buk M"
sowie FMS
"Kupol"
und
"Kastan",
die Führungskomplexe
"Ranzhir"
und
"Poljana".
Aus der Analyse der neuen Komplexe wurden Schlußfolgerungen für die
Ausbildung in den 90er Jahre abgeleitet. 1988 wurde im Rat der
Sektion eine Empfehlung zur Konzipierung neuer Grundsatzdokumente
erarbeitet, die auf einen diplomierten Kommandeur der TLA und einen
diplomierten Ingenieur des RWD der TLA orientierten, die bis zur
Führungsebene Regiment einsetzbar sein sollten.
Ab 1988 wurde
der FRK
"Igla"
eingeführt und vergleichend mit dem FRK
"Strela-2M"
gelehrt. Er zeichnete sich durch erweiterte
Vernichtungsmöglichkeiten aus und ermöglichte eine
Freund-Feind-Kennungsabfrage. |
1989 |
Die Ausbildung im Herbstsemester 1989/ 1990 wurde ohne
Einschränkungen durchgeführt und
die Hauptprüfung und das Diplomverfahren umgesetzt. Die
Ernennung zum Leutnant erfolgte in einer vereinfachten Form. Noch
war nicht klar, dass es sich um die letzten ernannten Offiziere
handelte. |
1990 |
Am 20.09.1990 übergab der Kommandeur der Sektion die Sektion an
Oberst Dr.-Ing. Kiewel. Es begann die Abwicklung der Sektion, an den
umfangreichen, zum Teil mit einem umfangreichen Anteil an
Eigenleistungen erstellten Ausbildungsmitteln bestand seitens der
Bundeswehr kein Bedarf, so dass der überwiegende Teil vernichtet
wurde |
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